28. Sonntag im Jahreskreis
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 22,1-14
Quelle
Hl. Teresa von Avila – Tagesheilige
In jener Zeit erzählte Jesus den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes das folgende Gleichnis:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete.
Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen.
Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!
Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden,
wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um.
Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, liess die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen.
Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert eingeladen zu werden.
Geht also hinaus auf die Strassen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein.
Die Diener gingen auf die Strassen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.
Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte.
Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen.
Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füsse, und werft ihn hinaus in die äusserste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Predigt 90, 5−6; PL 38,559
Das Hochzeitsgewand
Das Hochzeitsgewand, das hochzeitliche Kleid – was ist das? Der Apostel sagt uns: „Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben“ (1 Tim 1,5). Das ist das hochzeitliche Kleid! Hier geht es nicht um irgendeine Liebe; denn oft erleben wir es, dass Menschen sich lieben, die ein mangelhaftes Gewissen haben. Menschen, die gemeinschaftlich Strassenraub und Hexerei betreiben, Menschen, die sich durch ihre Liebe zu Komödianten, Wagenlenkern und Gladiatoren miteinander verbunden fühlen: sie lieben einander im allgemeinen, jedoch nicht mit der Liebe, die aus einem reinen Herzen, aus einem guten Gewissen und einem ungeheuchelten Glauben erwächst: nur eine solche Liebe ist das hochzeitliche Kleid […]
Legt also das hochzeitliche Kleid an, wenn ihr es noch nicht angelegt habt! Ihr seid bereits in den Festsaal hineingegangen, ihr tretet an den Tisch des Herrn, tragt aber noch nicht das Hochzeitsgewand zu Ehren des Bräutigams: ihr verfolgt noch immer eure Interessen und nicht die Interessen Jesu Christi. Man trägt das Hochzeitskleid, um der ehelichen Verbindung – also dem Bräutigam und der Braut – die Ehre zu erweisen. Ihr kennt den Bräutigam: es ist Jesus; und ihr kennt die Braut: es ist die Kirche (vgl. Eph 5,32). So erweist Ehre der Braut und erweist Ehre dem Bräutigam, und ihr werdet dadruch zu ihren Kindern. Geht diesen Weg mit immer größerer Entschiedenheit.
Lesungen
Buch Jesaja 25,6-10a
An jenem Tag wird der Herr der Heere auf diesem Berg – dem Zion – für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen Weinen.
Er zerreisst auf diesem Berg die Hülle, die alle Nationen verhüllt, und die Decke, die alle Völker bedeckt.
Er beseitigt den Tod für immer. Gott, der Herr, wischt die Tränen ab von jedem Gesicht. Auf der ganzen Erde nimmt er von seinem Volk die Schande hinweg. Ja, der Herr hat gesprochen.
An jenem Tag wird man sagen: Seht, das ist unser Gott, auf ihn haben wir unsere Hoffnung gesetzt, er wird uns retten. Das ist der Herr, auf ihn setzen wir unsere Hoffnung. Wir wollen jubeln und uns freuen über seine rettende Tat.
Ja, die Hand des Herrn ruht auf diesem Berg.
Psalm 23(22),1-3.4.5.6.
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher.
Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit.
Brief des Apostels Paulus an die Philipper 4,12-14.19-20.
Brüder! Ich weiss, Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung.
Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.
Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen.
Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken.
Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen.
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