VI. Asiatischer Jugendtag

VI. Asiatischer Jugendtag: Die Bedeutung des Heiligtum Solmoe

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Religiöse Stätten und Heiligtümer in und um Seoul

Solmoe, übersetzt „kleiner Pinienhügel“, ist der Geburtsort des Heiligen und Märtyrers Andreas Kim Taegon, des ersten römisch-katholischen Priesters Koreas. Hier hat am 13. August die Eröffnungsmesse des VI. Asiatischen Jugendtages stattgefunden und am Freitagabend bzw. Freitagmorgen mitteleuropäischer Zeit trifft der Papst dort junge Leute, die zum Jugendtag aus insgesamt 23 asiatischen Ländern angereist sind. Die Heimstatt des Märtyrers Andreas Kim Taegon, Solmoe, wurde 1996 wiedererrichtet und ist seitdem ein Heiligtum – die katholische Gemeinde Daejon hatte damals entschieden, den Priester anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums seines Martyriums auf diese Weise zu ehren.

Kim Taegon, der Patron der koreanischen Geistlichen, wurde als Sohn koreanischer Konvertiten geboren und mit 16 Jahren getauft. Den Katholizismus studierte er im Ausland – und zwar im Priesterseminar von Macao an der Südküste Chinas. 1845 kehrte er dann, wenige Monate nach seiner Priesterweihe in Shanghai, als Missionar in seine Heimat Korea zurück. In der Tat ist es eine Besonderheit in der Geschichte des koreanischen Christentums, dass es ursprünglich nicht über ausländische Missionare ins Land kam, sondern sich zuallererst über Einheimische ausbreitete: Sie waren in China in Kontakt mit dieser Religion gekommen und trugen christliches und westliches Gedankengut wieder zurück in ihre Heimat. Das koreanische Königshaus stand zudem bereits im 14. Jahrhundert in regem Austausch mit mongolischen Christen, und jüngere Forschungen gehen davon aus, dass die Frau des koreanischen Königs Chungseon (1308–1313) Christin gewesen sein könnte.

Als später zunehmend Missionare ins Land kamen, konnte Korea also schon auf eine – zwar nicht starke, aber doch beständige – christliche Präsenz zurückblicken. Als Andreas Kim Taegon im Land wirkte, hatte sich die Lage für Christen stark verschlechtert – nur ein Jahr nach seiner Rückkehr in die Heimat liess ihn der Joseon-König Cheoljong zusammen mit anderen Christen grausam hinrichten. Kim Taegon starb im Jahr 1846 mit nur 25 Jahren. Selig gesprochen wurde der Märtyrer im Jahr 1925, heiliggesprochen 1984 von Papst Johannes Paul II. – zusammen mit 102 weiteren koreanischen Märtyrern.

rv 14.08.2014 pr

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