„Die Freude des Evangeliums bezeugen”
Papst Franziskus reist nach Ecuador, Bolivien und Paraguay
Quelle
Paraguay – Kirche in Not
Präsident antwortet dem Papst
Vatikan- Apostolische Reise von Papst Franziskus nach Ecuador, Bolivien und Paraguay
Noch bis 13. Juli besucht Papst Franziskus die drei Länder Ecuador, Bolivien und Paraguay. Es ist nach dem Weltjugendtag in Rio de Janeiro 2013 die zweite Lateinamerikareise des argentinischen Papstes.
Die drei Staaten sind die ärmsten Länder seines Heimatkontinents. Dort wird Papst Franziskus fünf heilige Messen mit Millionen Gläubigen feiern.
In einer Videobotschaft sagt der Heilige Vater: „Ich möchte die Freude des Evangeliums bezeugen, Gottes Zärtlichkeit: Er ist unser Vater, vor allem für Kinder in Not, für die älteren Menschen, für die Kranken, für diejenigen im Gefängnis, für die Armen und für die Opfer unserer Kultur. Die Liebe Gottes ermöglicht es uns, das Gesicht seines Sohnes Jesus in jedem Bruder und in jeder Schwester zu entdecken.“
Ecuador ist das kleinste der drei Länder, etwas grösser als die alte Bundesrepublik Deutschland. Rund ein Fünftel der Ecuadorianer (fast drei Millionen Menschen) leben und arbeiten im Ausland, vor allem in den USA, Spanien und Italien.
Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen führt das auch zu familiären und sozialen Schwierigkeiten. Kinder wachsen zum Beispiel bei den Grosseltern auf, weil ihre Eltern im Ausland arbeiten, Frauen leben von ihren Männern getrennt. Dazu kommt eine grosse Zahl von Migranten, die aus den ländlichen Gegenden in die Vororte der Grossstädte abwandern.
Viele der Zuwanderer leben unter erbärmlichen Bedingungen in Hütten und Baracken, oft ohne fliessendes Wasser und Elektrizität. Beengte Wohnverhältnisse, Promiskuität, Gewalt sowie Alkohol prägen den Alltag in den Slums der Vororte. Viele Mütter leben dort alleine mit den Kindern.
Das Verhältnis von Kirche und Staat in Ecuador ist nicht immer einfach. Vor drei Jahren liess das Gesundheitsministerium in mehreren regionalen Krankenhäusern religiöse Bilder entfernen. Patienten und Krankenhauspersonal waren entrüstet, da häufig vor diesen Bildern um die Gesundheit der Patienten gebetet wurde.
Häuser ohne fliessendes Wasser und Elektrizität
Ein wichtiges Zeichen für die Priester, Ordensleute und Seminaristen in Bolivien, dem zweiten Land des Papstbesuches, wird die Begegnung mit dem Heiligen Vater sein. Die Freude ist gross, dass sich Papst Franziskus Zeit für eine Begegnung mit ihnen nimmt.
Unter den Ordensfrauen könnten beispielsweise die drei Schwestern von St. Vincent de Paoli aus Oruro im Westen Boliviens sein. Unterstützt von ‘Kirche in Not’ kümmern sie sich auf über 3000 Metern Höhe in einem Bergdorf um zweitausend mittellose Menschen, vor allem junge Frauen mit Kindern.
Die drei Schwestern sind ein Beispiel für die vielen Schwesternorden in Bolivien, die die wenigen Priester entlasten. Ohne sie könnte die Ortskirche viele Gemeinden nicht halten. Unser Hilfswerk hat den Schwestern eine Unterstützung für den Bau eines Hauses für Migranten zugesagt.
Das dritte Land seines Besuches ist Paraguay. 90 Prozent der rund sieben Millionen Einwohner sind katholisch. Papst Franziskus kennt das Land aus seiner Zeit als Bischof von Buenos Aires im Nachbarland Argentinien. Viele Migranten in den Vorstädten von Buenos Aires stammen aus Paraguay. In seiner Zeit als Erzbischof hat er sie oft besucht und sich tatkräftig für die Migrantenpastoral eingesetzt.
„Die Priester werden in dem Land als Respektspersonen anerkannt: Wenn er etwas gesagt hat, dann gilt das“, berichtet der für Paraguay zuständige Länderreferent von ‘Kirche in Not’, Ulrich Kny. Die Zahl der Priesterberufungen ist konstant. In ganz Paraguay gibt es derzeit etwa 300 Priesteramtskandidaten. Die Pfarreien sind sehr gross, 20 bis 50 Filialgemeinden sind durchaus normal. Diese Basisgemeinden werden in der Regel von Laien geleitet.
Wasserkraft, Sojaexport und Schmuggel prägen die Wirtschaft Paraguays. Land und Reichtum befinden sich allerdings in der Hand von wenigen Menschen. Laut einer Studie der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik lebt jeder zweite Einwohner des Landes in Armut, ein Drittel sogar in extremer Armut. Die katholische Kirche versucht dieser Armut zu begegnen – unter anderem über ihre Bildungseinrichtungen.
Unser Hilfswerk unterstützt die Kirche in allen drei Ländern. Beispielsweise haben mehr als 300 Priester in Ecuador, Bolivien und Paraguay in den vergangenen Jahren Mess-Intentionen der Wohltäter von ‘Kirche in Not’ übernommen und wurden dabei mit Mess-Stipendien unterstützt.
Die nächste Reise führt Papst Franziskus in der zweiten Septemberhälfte nach Kuba und in die Vereinigten Staaten von Amerika.
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