25. August – Der Tag der Könige

Freitag, 25. August 2017

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Heute feiern wir den grossen heiligen französischen König Ludwig IX. Er starb am 25. August 1270 in Karthago, nachdem er zu einem zweiten Kreuzzug aufgerufen hatte, dessen Ziel es war, den tunesischen Sultan zu bekehren. Bevor er dieses Ziel erreichen konnte, verstarb Ludwig IX. Er wurde – wie viele seiner Soldaten – Opfer einer Pest- und Cholera-Epidemie.

Das Heiligenlexikon schreibt über ihn: “1239 erwarb er die kostbaren Reliquien der Dornenkrone Jesu – die kostbarste aller Reliquien überhaupt -, wofür er die Ste-Chapelle als Schrein erbauen liess. … Unter seiner Regentschaft wurde 1248 die Pariser Kirche Notre Dame geweiht, in der nun seit Kaiser Napoleon die Dornenkrone liegt…….Im selben Jahr brach Ludwig zum Kreuzzug auf, wofür er extra den Hafen in St-Gilles hatte ausbauen lassen; es gelang die Eroberung von Damiette – dem heutigen Dumyat – in Ägypten, dann ging er nach Palästina, wo er den dort bedrängten Kreuzfahrern half. …. Von diesem Kreuzzug soll er einen Nagel des Kreuzes Christi als Reliquie mitgebracht haben…. Papst Bonifatius VIII. sprach Ludwig schon am 11. August 1297 heilig.

Damals hatten die Franzosen noch viel Glück mit ihrer Führung. Mutige Männer, die einen festen und starken Glauben hatten und das Christentum vorlebten. Mutige Männer, die sich nicht fürchteten, diesen Glauben zu verbreiten und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.

Den Bayern erging es dann ähnlich. Heute feiern wir nämlich auch den Geburtstag unserer beiden grossen bayerischen Könige Ludwig I (1786) und Ludwig II (1845).
Da hatten es zwar nicht so mit Kreuzzügen, aber deren Zeit war ja dann auch vorbei. Ludwig I hatte erst mal viel damit zu tun, die von Napoleon verfügte Säkularisierung der Klöster wieder rückgängig zu machen und den Schaden, den diese Säkularisierung angerichtet hatte, weitgehend zu begrenzen. Zuviel war allerdings zwischenzeitlich verwüstet worden. Aber unter der Herrschaft Ludwig I wurden viele Klöster wieder neu besiedelt, innerhalb Münchens wurde die Benediktiner-Abtei St. Bonifaz gegründet und schenkte ihnen das Kloster Andechs zur Bewirtschaftung. Mönche und Nonnen allerdings dazu verpflichtet, sich um die Bildung der Landbevölkerung zu kümmern. Was ja auch gelang. Ludwig liebte Italien und Griechenland, was man heute noch in den vom ihm gebauten Teilen Münchens sehen kann. Mit dem Königsplatz holte er Athen nach München, mit der Feldherrenhalle und der Ludwigsstrasse italienisches Flair … Mit seiner Hochzeit mit Therese von Sachsen-Hildburghausen begründete er das Oktoberfest. Und Baiern bekam ein “Y”, was auch ein Ausdruck der königlichen Griechenlandliebe war.  Auf seine Anordnung hin für zwischen Nürnberg und Fürth die erste Eisenbahn Deutschlands.
Ludwig war aber auch ein Beispiel dafür, dass sich die Bayern von ihren Herrschern nicht alles Gefallen liessen. Das erste Mal sah er sich dem Volkszorn ausgesetzt, als er den Bayerns ihre barocke Kirchen neoromanisch und “klassisch schlicht” ausstatten wollte. Das hat er dann (Gott sei Dank) gelassen und das Volk beruhigte sich wieder. Seine Vorliebe für schöne Frauen führte dann fast zu einer Revolution, weil er’s mit der tollen Lola Montez dann doch etwas zu weit getrieben hatte. Das führte zu seiner Abdankung und er verzog sich in die Pfalz, die damals zu Bayern gehörte.

Über seinen Enkel Ludwig II muss man eigentlich gar nichts schreiben. Wer kennt ihn nicht, den “Kini”? Er war es, der dafür gesorgt hat, dass München und Bayern Touristenmagnete wurden. In Neuschwanstein steht die ganze Welt Schlange, um das königliche “Märchenschloss” zu bewundern. Nicht anders sieht es in Herrenchiemsee oder Linderhof aus. Leider hatten die Bayern damals überhaupt kein Verständnis dafür … es konnte ja auch keiner ahnen, welche Schätze er seinem Land damit hinterlässt. Und Bayern lebt heute ziemlich gut davon…… Ludwig II war aber nicht nur ein Förderer der Baukunst, sondern auch der Musik. Der von ihm stark geförerte Richard Wagner schaffte es allerdings nicht zum königlichen Hofkomponisten … das war über viele Jahre Josef-Gabriel Rheinberger, dessen Messen noch heute in vielen Münchner Kirchen Teil der Liturgie sind. Ludwig II war ausserdem ein grosser “Technik-Freak”. Er förderte Innovation und Erfindungen. Seine Schlösser sind alle mit den damaligen Errungenschaften der Technik ausgestattet. Welt Online hatte mal einen schönen Artikel dazu, in dem man u.a. lesen kann, dass in Linderhof das erste E-Werk Bayerns stand und dass er BASF den Auftrag erteilt, aus seinem Lieblingsblau die Farbe Indigo zu entwickeln, die später den Blue Jeans Farbe und Name gab. Er gründe die TU München, die heute Weltruf hat.
Noch eine Episode am Rande: Als 1871 in Versailles der Deutsche Kaiser gekrönt wurde, blieb Ludwig II der Veranstaltung fern und schickte in Vertretung seinen Bruder Otto und seinen Onkel Luitpold. Heute ist die bayerische Führung da leider nicht mehr so konsequent.

Deshalb sollten wir den Tag nutzen, den heiligen Ludwig IX um seine Fürbitte für neue und gute europäische Herrscher zu bitten. Und beten wir für die ehemaligen bayerischen Herrscher mit.
Man soll die Hoffnung niemals aufgeben.

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