Fest des Hl. Jakobus, Apostel

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 20,20-28

In jener Zeit kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.
Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.
Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es.
Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.
Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.

Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein,
und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber
Kirchengeschichte, II,3.9 (vgl.: Bibliothek der Kirchenväter, 2. Reihe, Band 1, München 1932)

Das Martyrium des hl. Apostels Jakobus

Mit einem Male also erleuchtete das erlösende Wort gleich einem Sonnenstrahl die ganze Welt mit himmlischer Macht und Kraft. Sofort „verbreitete sich“, wie die göttliche Schrift (vgl. Ps 18,5) verkündet hatte, „über die ganze Erde die Stimme“ seiner gottbegnadeten Evangelisten und Apostel „und ihre Worte bis an die Grenzen des Erdkreises“. In allen Städten und Dörfern erstanden mit einem Male von tausenden Menschen besuchte, vollbesetzte Kirchen gleichwie gefüllte Scheunen […]

Lukas fügt bei: „Zu jener Zeit − d. i. unter Klaudius − wandte sich König Herodes gegen einige Glieder der Kirche und liess Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwerte hinrichten“ (vgl. Apg 12,1−2). Über diesen Jakobus berichtet Klemens [von Alexandrien] im siebten Buche der Hypotyposen eine erwähnenswerte Geschichte als von den Vorfahren erhaltene Überlieferung. Er erzählt, dass der, welcher ihn dem Richter ausgeliefert habe, beim Anblick seines Bekennermutes sich zum Christentum bekannt habe. „Nun wurden“ — so sagt er — „beide zusammen abgeführt. Unterwegs bat jener den Jakobus um Verzeihung. Dieser zögerte ein wenig, dann antwortete er: ‚Friede sei mit dir!‘ und küsste ihn. So wurden beide zugleich enthauptet.“

Wie die göttliche Schrift erzählt, liess Herodes, als er sah, dass die Hinrichtung des Jakobus den Juden Freude machte, auch Petrus ergreifen und in Fesseln werfen. Und er hätte an ihm auch das Todesurteil vollzogen, wenn nicht Petrus infolge himmlischer Erscheinung wunderbar durch einen nachts vor ihn tretenden Engel aus den Ketten befreit und dem Predigtberufe zurückgegeben worden wäre. So offenbarte sich die Vorsehung an Petrus (Apg. 12,3−17).

Lesungen

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 4,7-15

Brüder! Den Schatz der Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi tragen wir Apostel in zerbrechlichen Gefässen; so wird deutlich, dass das Übermass der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht;
wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet.
Wohin wir auch kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.
Denn immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.
So erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht.
Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heisst: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir.
Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird.
Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre.

Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6

Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete,
da waren wir alle wie Träumende.
Da war unser Mund voll Lachen
und unsere Zunge voll Jubel.

Da sagte man unter den andern Völkern:
„Der Herr hat an ihnen Grosses getan.“
Ja, Grosses hat der Herr an uns getan.
Da waren wir fröhlich.

Wende doch, Herr, unser Geschick,
wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.
Die mit Tränen säen,
werden mit Jubel ernten.

Sie gehen hin unter Tränen
und tragen den Samen zur Aussaat.
Sie kommen wieder mit Jubel
und bringen ihre Garben ein.

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