Donnerstag der 15. Woche im Jahreskreis
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 11,28-30
Quelle
Hl. Margareta, Hl. Apollinaris von Ravenna – Tagesheilige
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Zur Jungfräulichkeit, 35−36; PL 40,416
„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir“
Ich sehe dich, o mein Jesus, mit den Augen des Glaubens, die du mir geöffnet hast, wie du alle Menschen rufst und ihnen sagst: „Kommt alle zu mir und lernt von mir“. Worin besteht diese Lehre […] die du, durch den alles geschaffen ist […] worin also besteht diese Lehre, die wir als deine Schüler erlernen können? „Denn ich bin gütig und von Herzen demütig“. Darauf also lassen sich alle „Schätze der Weisheit und Erkenntnis“ (Kol 2,3), die in dir verborgen sind, zurückführen − diese grundlegende Lehre ist also zu erlernen: so zu sein wie du bist: „gütig und von Herzen demütig“ […]
Mögen alle, die dein Erbarmen und deine Wahrheit suchen, hinhören, mögen sie zu dir kommen, von dir lernen, gütig und demütig zu sein, indem sie dir leben und nicht mehr sich selbst. Möge der das hören, der leidet und beladen ist, der unter seiner Last so gebeugt ist, dass er nicht mehr die Augen zum Himmel zu erheben wagt, der Sünder, der sich an die Brust schlägt und ganz hinten stehen bleibt (Lk 18,13). Der Hauptman möge dies hören, der sich für nicht würdig erachtete, dass du unter sein Dach kommest (Lk 7,6). Zachäus, der Anführer der Zöllner, möge es hören, wenn er das Vierfache seiner unrechtmässigen Einkünfte zurückgibt (Lk 19,8). Möge es die als Sünderin in der Stadt bekannte Frau hören, die soviel Tränen zu deinen Füssen vergoss, wie sie zuvor von deinen Schritten entfernt gewesen war (Lk 7,37ff.). Mögen es die Dirnen und die Zöllner hören, die den Schriftgelehrten und den Pharisäern im Himmelreich vorangehen (Mt 21,31). Mögen es jene Kranken aller Art hören, wegen derer man dir vorwarf, ihr Gast gewesen zu sein (Mt 9,11) […]
Diese werden, wenn sie sich zu dir umkehren, vor dir mühelos gütig und demütig, wenn sie sich an ihr sündhaftes Leben und deine allerbarmende Barmherzigkeit erinnern, denn „wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergross geworden“ (Röm 5,20).
Lesungen
Buch Exodus 3,13-20
In jenen Tagen, als Gott dem Mose aus dem Dornbusch zurief, sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heisst er? Was soll ich ihnen darauf sagen?
Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der “Ich-bin-da”. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der “Ich-bin-da” hat mich zu euch gesandt.
Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.
Geh, versammle die Ältesten Israels, und sag ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut.
Darum habe ich beschlossen, euch aus dem Elend Ägyptens hinaufzuführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fliessen.
Wenn sie auf dich hören, so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten; sagt ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen.
Ich weiss, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lässt, es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen.
Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Ägypten niederschlage mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe, wird er euch ziehen lassen.
Psalm 105(104),1.5.8-9.24-25.26-27
Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
Denkt an die Wunder, die er getan hat,
an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund.
Ewig denkt er an seinen Bund,
an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
an den Bund, den er mit Abraham geschlossen,
an den Eid, den er Isaak geschworen hat.
Gott mehrte sein Volk gewaltig,
machte es stärker als das Volk der Bedrücker.
Er wandelte ihren Sinn zum Hass gegen sein Volk,
so dass sie an seinen Knechten tückisch handelten.
Dann sandte er Mose, seinen Knecht,
und Aaron, den Gott sich erwählte.
Sie wirkten unter ihnen seine Zeichen,
im Lande Hams seine Wunder.
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