Dienstag der 10. Woche im Jahreskreis
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,13-16
Papst Franziskus – Bin ich Licht und Salz?
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäss darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.
So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Johannes Chrysostomus (um 345-407), Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer
Predigten zum Matthäusevangelium, Nr. 15
Das Salz der Erde
„Ihr seid das Salz der Erde“, sagt der Erlöser. Er zeigt ihnen damit, wie notwendig alle Anweisungen sind, die er ihnen geben wird. Mein Wort, sagt er ihnen, gilt nicht nur für euer eigenes Leben, sondern es ist euch anvertraut für die ganze Welt. Ich sende euch nicht in zwei Städte, nicht in zehn oder zwanzig, nicht zu einem einzigen Volk, wie einst die Propheten. Ich sende euch zum Erdkreis, zum Meer, zur ganzen Schöpfung (Mk 16,15), überall hin, wo das Böse überhand genommen hat.
Wenn er ihnen gesagt hat: „Ihr seid das Salz der Erde“, so hat er sie darauf hingewiesen, dass die ganze Natur des Menschen von der Sünde geschwächt und fade geworden ist. Durch ihre Vermittlung wird die Gnade des Heiligen Geistes die Welt erneuern und bewahren. Deshalb zeigt er ihnen die Kraft der Seligpreisungen auf, die am notwendigsten und wirkungsvollsten bei denen sind, die Verantwortung tragen für die Vielen. Wer sanft, bescheiden, barmherzig und gerecht ist, behält die Frucht seiner guten Taten nicht für sich; er trägt dafür Sorge, dass diese schönen Quellen auch zum Wohl der Anderen sprudeln. Wer ein reines Herz hat, wer Frieden stiftet, wer um der Wahrheit willen Verfolgung leidet, der ist es, der sein Leben dem Wohl aller weiht.
Lesungen
Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 1,18-22
Brüder! Gott ist treu, er bürgt dafür, dass unser Wort euch gegenüber nicht Ja und Nein zugleich ist.
Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch durch uns verkündigt wurde – durch mich, Silvanus und Timotheus -, ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht.
Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen.
Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat,
er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil am verheißenen Heil den Geist in unser Herz gegeben hat.
Psalm 119(118),129-130.131-132.133.135
Deine Vorschriften sind der Bewunderung wert;
darum bewahrt sie mein Herz.
Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung,
den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht.
Weit öffne ich meinen Mund
und lechze nach deinen Geboten;
denn nach ihnen hab’ ich Verlangen.
Wende dich mir zu, sei mir gnädig,
wie es denen gebührt, die deinen Namen lieben.
Festige meine Schritte, wie du es verheißen hast.
Lass kein Unrecht über mich herrschen!
Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht,
und lehre mich deine Gesetze!
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