Samstag der 4. Osterwoche
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Jn 14,7-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.
Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch grössere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.
Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Cyprian (um 200-258), Bischof von Karthago und Märtyrer
Das Gebet des Herrn, 2–3
Im Namen Jesu bitten
Unter den wohltuenden Ermahnungen und den göttlichen Geboten, mit denen der Herr das Heil seines Volkes vorgesehen hat, gab er uns auch die Vorlage für das Gebet. Er selbst ist es, der uns gelehrt hat, um was wir im Gebet bitten sollen. Der uns ins Leben gerufen hat, lehrt uns auch, wie wir beten sollen, und zwar mit jener Güte, die ihn auch geleitet hat, uns so viele andere Wohltaten zu erweisen. Deshalb werden wir, wenn wir zum Vater mit dem Gebet sprechen, das der Sohn uns gelehrt hat, leichter Erhörung finden. Er hatte vorhergesehen, dass die Stunde kommen würde, in der die „wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten würden“ (vgl. Joh 4,24) und er hat erfüllt, was er versprochen hat. Geheiligt durch den Geist und die Wahrheit, die von ihm ausgehen, können auch wir durch seine Lehre im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Welches Gebet kann geistlicher sein als jenes, das Christus uns geschenkt hat? Denn durch ihn haben wir den Geist empfangen. Welches Gebet kann wahrhaftiger sein als dieses, da es aus dem Mund des Sohnes hervorkam, der die Wahrheit ist?
Beten wir also, meine Geliebten, wie der göttliche Meister es uns gelehrt hat. Gott anrufen mit den Worten, die von ihm stammen – das ist ein Gebet, das ihm liebenswürdig und wie aus Kindermund kommend erscheint. Es bedeutet, zu ihm das Gebet Christi emporsteigen zu lassen. Der Vater möge die Stimme seines Sohnes erkennen, wenn wir ihm unsere Bitte vortragen. Möge jener, der in unserem Herzen Wohnung genommen hat, auch unsere Stimme sein. Er ist unser Anwalt beim Vater; er tritt für unsere Sünden ein, wenn wir Sünder die Vergebung unserer Sünden erflehen. Sprechen wir also mit den Worten unseres Anwalts, denn er sagt: „Alles, um was ihr den Vater in meinem Namen bittet, wird er euch geben“ (vgl. Joh 15,16).
Lesungen
Apostelgeschichte 13,44-52
Am Sabbat nach der ersten Predigt des Paulus in Antiochia versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören.
Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stiessen Lästerungen aus.
Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstosst und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden.
Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.
Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren.
Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.
Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füssen und zogen nach Ikonion.
Und die Jünger waren voll Freude und erfüllt vom Heiligen Geist.
Psalm 98(97),1.2-3ab.3cd-4
Singet dem Herrn ein neues Lied;
denn er hat wunderbare Taten vollbracht!
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm.
Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel.
Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde,
freut euch, jubelt und singt!
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