“Habt keine Angst”

Erzbischof Salvatore Pennacchio

Interview mit dem designierten Apostolischen Nuntius in Polen, Salvatore Pennacchio – geistlicher Sohn des Hl. Johannes Paul II.

Zenit.org,  6. August 2016, Pawel Rytel-Andrianik
Heute kehren wir zu den gemeinsamen Wurzeln unseres Glaubenslebens zurück

Von seiner Beziehung zum Hl. Johannes Paul II., seinem Besuch in Polen und seinem Interesse an Fußball spricht der designierte Apostolische Nuntius in Polen, Erzbischof Salvatore Pennacchio, im ersten Interview nach seiner Ernennung, die auf seinen Namenstag fiel, den 6. August 2016.

Wir veröffentlichen das ganze Interview:

Pfr. Paweł Rytel-Andrianik: Wie haben Sie die Entscheidung von Papst Franziskus angenommen?

Erzbischof Salvatore Pennacchio: Mit Dankbarkeit und im Geist des Gehorsams gegenüber dem Heiligen Vater, so wie jedes Mal, wenn ich zu einem neuen Dienst gerufen wurde. Ich habe mich immer Gott und der Jungfrau Maria anvertraut.

Welche ist Ihre Beziehung zu Hl. Johannes Paul II.?

Ich betrachte mich als einen geistlichen Sohn von Papst Johannes Paul II., der mir am 6. Januar 1999, also an Epiphanias, die Bischofsweihe gespendet hat und mich als Apostolischer Nuntius nach Ruanda schickte. Seit meinem ersten Dienst in Panama, in der dortigen Nuntiatur (1979), dem Dienst in Thailand und in manchen südöstlichen Ländern Asiens, hat der Hl. Johannes Paul II. meine Dienste, die er selbst mir anvertraut hatte, mit väterlicher Sorge begleitet. Als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber diesem heiligen Papst habe ich als bischöfliches Motto Nolite timere (Habt keine Angst) gewählt, eingedenk des Aufrufes: “Habt keine Angst, öffnet die Tore für Christus!“, mit welchem der polnische Papst sich während der Inaugurationsmesse seines Pontifikats an die Gläubigen wandte.

Waren Sie schon in Polen? Welches Bild von Polen und den Menschen in Polen haben Sie?

Im Juli 2009, aus Anlass des 10. Jubiläums meiner Bischofsweihe, habe ich Polen zum ersten Mal besucht, zusammen mit einer Gruppe von Freunden des Vereins “Nolite timere“. Wir haben diesen Verein zusammen mit dem Pfarrer meiner Heimatstadt, Giuliano (Diözese Aversa) gegründet, um Kindern aus dem Dorf Nazareth di Mbare in Ruanda zu helfen. Dieses Dorf wurde nach dem Willen von Johannes Paul II. für Weisen und Arme, für Opfer des Völkermordes von 1994 aufgebaut. Die Wallfahrt nach Polen führte besonders zu den Orten, die mit der Person von Johannes Paul II. verbunden sind. Bei dieser Gelegenheit habe ich Polen kennengelernt; ein Land, das wegen seiner Geschichte und Kultur, und vor allem wegen des Glaubens der Menschen, einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht hat.

Während meines priesterlichen und diplomatischen Dienstes habe ich schon oft  die Eigenschaften zu schätzen gewusst, welche meine polnischen Freunde, die ebenfalls im diplomatischen Dienst sind, aber auch in der Römischen Kurie arbeiten, besitzen. Erzbischof Marek Zalewski, der heutige Apostolische Nuntius in Zimbabwe, war mein erster Mitarbeiter in Thailand, während mein Stellvertreter in Indien Prälat Henryk M. Jagodziński ist.

Welches Hobby und welche Interessen haben Sie?

Ich mag Fussball, in meiner Jugend habe ich selbst gespielt. Heutzutage – angesichts meines Alters und meines Gewichts – geniesse ich Fussballspiele, die im Fernsehen übertragen werden oder wenn ich die Gelegenheit habe, im Stadion zu sein. Als echter Neapolitaner bin ich natürlich Fan von “Neapel“, des Clubs, der gerade Verträge mit zwei sehr guten polnischen Fussballspielern geschlossen hat.

Bei der Gelegenheit möchte ich schon jetzt meinen respektvollen Gruss an die polnische Regierung ausdrücken und meine Mitbrüder im Bischofsamt, sowie die Priester, Nonnen und Ordensbrüder, Seminaristen und alle Gläubigen, grüssen, besonders die jungen Leute, die vor kurzem mit grossem Enthusiasmus am Weltjugendtag teilgenommen haben.

Im Vertrauen auf die mütterliche Fürsorge der Gottesmutter von Jasna Gora, der Königin von Polen, vertraue ich mich Eurem Gebet an.

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