3. Adventssonntag – Gaudete Sonntag
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus 11,2-11
Hl. Damasus I. – Tagesheiliger
YouTube – Heilige Messe am 3. Adventssonntag (Gaudete) aus Wallfahrtskirche Maria Vesperbild 11. Dezember 2016
In jener Zeit hörte Johannes im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm
und liess ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?
Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:
Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet.
Selig ist, wer an mir keinen Anstoss nimmt.
Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt?
Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige.
Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten.
Er ist der, von dem es in der Schrift heisst: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen.
Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen grösseren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist grösser als er.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Cyrill von Alexandria (380 – 444), Bischof und Kirchenlehrer
Erster christologischer Dialog, 706
„Blinde sehen […], Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet“
„Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich […] Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Mt 3,11). Können wir sagen, dass der, der ein solches Werk vollbringt, nämlich mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft, in gleicher Weise Mensch ist wie wir? Wie kann das sein? Und doch erklärt Johannes, obwohl er von einem Menschen spricht, der noch gar nicht in Erscheinung getreten ist, dass dieser „mit dem Heiligen Geist und mit Feuer“ tauft. Nicht wie irgendein Diener, der den Täuflingen einen Geist einhaucht, der nicht der Seine ist, sondern wie einer, der von Natur aus Gott ist, der das mit ausserordentlicher Macht weitergibt, was von ihm kommt und ihm gehört. Genau deshalb prägt sich uns das göttliche Siegel ein.
Und wirklich sind wir in Christus Jesus umgewandelt, gleichsam nach dem göttlichen Bild; nicht etwa dass unser Körper neu geformt worden wäre – aber wir empfangen den Heiligen Geist und kommen in Besitz von Christus selbst, sodass wir von nun an in unserer Freude ausrufen können: „Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, grosse Kraft gibt mir der Herr“ (1 Sam 2,1). Und wirklich sagt der Apostel Paulus: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt“ (Gal 3,27).
Sind wir denn auf einen Menschen getauft worden? Schweige, der du nur ein Mensch bist; willst du etwa unsere Hoffnung ganze zugrunde richten? Wir wurden getauft auf einen Gott, der Mensch geworden ist. Er befreit alle von den Mühen und Sünden, die an ihn glauben. „Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“ (Apg 2,38). Er löst die Fesseln derer, die sich an ihn binden […]; er lässt in uns seine eigene Natur hervortreten […] Der Geist gehört dem Sohn, der Mensch geworden ist, uns ähnlich. Denn er selbst ist das Leben von allem, was ist.
Lesungen
Buch Jesaja 35,1-6.10
Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen.
Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes.
Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest!
Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten.
Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen.
Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, und Bäche fliessen in der Steppe.
Die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.
Psalm 146(145),6-7.8-9ab.9cd-10
Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,
das Meer und alle Geschöpfe;
er hält ewig die Treue.
Recht verschafft er den Unterdrückten,
den Hungernden gibt er Brot;
der Herr befreit die Gefangenen.
Der Herr öffnet den Blinden die Augen,
er richtet die Gebeugten auf.
Der Herr beschützt die Fremden
und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht.
Der Herr liebt die Gerechten,
doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.
Der Herr ist König auf ewig,
dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht.
Brief des Jakobus 5,7-10
Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt.
Ebenso geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.
Klagt nicht übereinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht, der Richter steht schon vor der Tür.
Brüder, im Leiden und in der Geduld nehmt euch die Propheten zum Vorbild, die im Namen des Herrn gesprochen haben.
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