21. Dezember 2016

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 1,39-45

maria-heimsuchung-xpSeliger Peter Friedhofen -Tagesheiliger
Mariä Heimsuchung

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüsste Elisabeth.
Als Elisabeth den Gruss Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
In dem Augenblick, als ich deinen Gruss hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen liess.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Theresia vom Kinde Jesu (1873-1897), Karmelitin, Kirchenlehrerin
„Pourquoi je t’aime, ô Marie“ – Gedicht, Strophen 4–7

„Denn der Mächtige hat Grosses an mir getan“ (Lk 1,49)

Ja, ich liebe Dich, Maria, die Du Dich Dienerin nennst,
Dienerin Gottes, den Du verzückst durch Deine Demut (Lk 1,38)
Diese Tugend, ganz verborgen, macht auch Dich allmächtig
Und zwingt fast die Dreieinheit, in Deinem Herzen Wohnung zu nehmen,
Wo doch der Geist der Liebe seinen Schatten warf über dich (Lk 1,35)
Der Sohn – dem Vater gleich – wurde Fleisch in Dir
Und gross wird auch die Zahl seiner sündigen Brüder sein,
Denn er wird genannt werden: Jesus, Dein Erstgeborener! (Lk 2,7)

Geliebte Mutter, meiner Winzigkeit zum Trotz
Darf ich – gleich Dir – in mir den Mächtigen besitzen.
Doch ich bebe, wenn ich meine Schwachheit sehe:
Der Reichtum der Mutter gehört dem Kinde
Und ich bin Dein Kind, liebe Mutter.
Deine Tugend, Deine Liebe – gehören sie nicht mir?
Deshalb also, wenn die weisse Hostie sich senkt in mein Herz,
Dann wähnt Dein süsses Lamm, Dein Jesus,
Sich angekommen bei seiner Ruhestatt in Dir!

Du lässt es mich spüren und es ist nicht unmöglich
In Deinen Spuren zu gehen, Königin der Erwählten.
Den engen Weg zum Himmel, ihn hast Du sichtbar gemacht,
Indem Du Dich an die demütigsten Tugenden gehalten hast.
Bei Dir, Maria, will ich klein bleiben
Denn von den irdischen Grossartigkeiten
Sehe ich nur zu klar die Eitelkeiten.
Von Elisabeth, der Heiligen, die Du besucht hast,
Lerne ich, die glühende Liebe umzusetzen in die Tat.

Dort trink’ ich mit verzückten Zügen, süsse Königin der Engel,
Das geheiligte Lied, das Dein Herz singen muss (Lk 1,46ff.).
Du lehrst mich den Gesang des göttlichen Lobes –
Mich zu rühmen in Jesus, meinem Heiland.
Deine Worte der Liebe sind geheimnisvolle Rosen,

Das Hohelied 2,8-14

Horch! Mein Geliebter! Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, hüpft über die Hügel.
Der Gazelle gleicht mein Geliebter, dem jungen Hirsch. Ja, draussen steht er an der Wand unsres Hauses; er blickt durch die Fenster, späht durch die Gitter.
Der Geliebte spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, so komm doch!
Denn vorbei ist der Winter, verrauscht der Regen.
Auf der Flur erscheinen die Blumen; die Zeit zum Singen ist da. Die Stimme der Turteltaube ist zu hören in unserem Land.
Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte; die blühenden Reben duften. Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, so komm doch!
Meine Taube im Felsennest, versteckt an der Steilwand, dein Gesicht lass mich sehen, deine Stimme hören! Denn süß ist deine Stimme, lieblich dein Gesicht.

Psalm 33(32),2-3.11-12.20-21

Preist den Herrn mit der Zither,
spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!
Singt ihm ein neues Lied,
greift voll in die Saiten und jubelt laut!

Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen,
die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten.
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist,
der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat.

Unsre Seele hofft auf den Herrn;
er ist für uns Schild und Hilfe.
Ja, an ihm freut sich unser Herz,
wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.
Die auch kommende Geschlechter einhüllen werden
In ihren Duft – denn an Dir hat der Allmächtige Grosses getan
Und ich will es betrachten, um ihn darob zu benedeien.

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