Fest der Hll. Simon und Judas, Apostel
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 6,12-19
Hl. Judas Thaddäus – Diverse Beiträge
Hl. Simon
Hl. Judas Thaddäus
In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.
Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.
Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,
Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer grossen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.
Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
Generalaudienz vom 11/10/2006 (© Libreria Editrice Vaticana)
Die Einheit der Zwölf, die Einheit der Kirche
Heute widmen wir unsere Betrachtung zwei Aposteln aus der Reihe der Zwölf: Simon Kananäus und Judas Thaddäus (nicht zu verwechseln mit Judas Iskariot). Wir betrachten sie nicht nur deswegen gemeinsam, weil sie in den Listen der Zwölf immer nebeneinander angeführt werden (vgl. Mt 10,4; Mk 3,18; Lk 6,15; Apg 1,13), sondern auch, weil es nur wenige Nachrichten über sie gibt, abgesehen davon, dass der Kanon der neutestamentlichen Schriften einen Brief enthält, der Judas Thaddäus zugeschrieben wird.
Simon erhält einen Beinamen, der in den vier Listen variiert: Während Matthäus und Markus ihn als »Kananäus« bezeichnen, heisst er bei Lukas »der Zelot«. Tatsächlich entsprechen sich die beiden Bezeichnungen, da sie dasselbe bedeuten: Das hebräische Verb »qanà’« bedeutet nämlich »eifersüchtig, leidenschaftlich sein« […] Auch wenn dieser Simon nicht wirklich der nationalistischen Bewegung der Zeloten angehörte, ist es also gut möglich, dass ihn zumindest ein glühender Eifer für die jüdische Identität und damit für Gott, für sein Volk und für das göttliche Gesetz auszeichnete. Wenn das zutrifft, steht Simon in diametralem Gegensatz zu Matthäus, der als Zöllner einer Tätigkeit nachgegangen war, die als ganz und gar unrein angesehen wurde: ein offenkundiges Zeichen dafür, dass Jesus seine Jünger und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten sozialen und religiösen Schichten beruft, ohne jemanden von vornherein auszuschliessen. Ihn interessieren die Menschen, nicht die gesellschaftlichen Kategorien oder die Etiketten!
Und das Schöne daran ist, dass in der Gruppe seiner Jünger alle Seite an Seite lebten trotz ihrer Verschiedenheit und unter Überwindung der vorstellbaren Schwierigkeiten: Der Grund des Zusammenhalts war nämlich Jesus selbst, in dem sich alle vereint fanden. Das ist eine deutliche Lehre für uns, die wir oft dazu neigen, die Unterschiede und vielleicht auch die Gegensätze hervorzuheben. Dabei vergessen wir, dass uns in Jesus Christus die Kraft gegeben ist, unsere Konflikte beizulegen. Bedenken wir auch, dass die Gruppe der Zwölf das Vorausbild der Kirche ist, in der Raum sein soll für alle Charismen, Völker, Rassen und alle menschlichen Eigenschaften, die ihren Zusammenhalt und ihre Einheit in der Gemeinschaft mit Jesus finden.
Lesungen
Brief des Apostels Paulus an die Epheser 2,19-22
Brüder! Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.
Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst.
Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.
Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut.
Psalm 19(18),2-3.4-5ab
Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes,
vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
Ein Tag sagt es dem andern,
eine Nacht tut es der andern kund,
ohne Worte und ohne Reden,
unhörbar bleibt ihre Stimme.
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.
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