Ukraine

Ukraine: Katholische Kirche will Frieden fördern

Quelle
2001 Pastoralreise in die Ukraine – Papst Johannes Paul II.

Grosser Festtag für die Katholiken des lateinischen Ritus in der Ukraine: An diesem Samstag feierten sie in der westukrainischen Metropole Lemberg (Lviv) den 25. Jahrestag ihrer „Neugründung“. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 musste die römisch-katholische Kirche in dem Land neu aufgebaut werden, in einem Land, das jedoch eine „alte Tradition“ und Verbindung mit dem Katholizismus hält.

Zu der Feier schickte der Papst den früheren vatikanischen Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone, der in Lemberg eine Grussbotschaft von Franziskus vorlas. Lemberg sei Rom „immer treu“ gewesen, so Bertone und erinnerte an die Katholiken, die während der Verfolgung in der Sowjetzeit in der Untergrundkirche aktiv waren.

Der Nuntius in Kiew, Erzbischof Claudio Gugerotti, schaut in die Zukunft: Die römisch-katholische Kirche in der Ukraine könne viel für die Entwicklung des Landes beitragen, gerade in der jetzigen schwierigen Lage. Im Donbass herrscht weiterhin ein Krieg, die Krim ist noch besetzt und unrechtmässig annektiert. Seit Johannes Paul II. 1991 Bischöfe für die Ukraine ernannte, sei viel geschehen.

„Die Verbindung von Johannes Paul II. mit der Ukraine war sehr stark. Er fühlte sich sehr angetan von diesem Land und war sehr erfreut über die Ukraine und das merkten die Ukrainer bei seinem Besuch in ihrer Heimat.“

Der Besuch war im Juli 2001. In den vergangenen 25 Jahren habe die Kirche nicht nur viel zur Entwicklung des Landes beigetragen, sondern sei auch Zeugin historischer Momente gewesen.

„Nach den jüngsten Ereignissen, wie der Orangenen Revolution und dem Maidan ist für viele Ukrainer die Frage nach dem Sinn des Lebens wichtiger denn je geworden. Die katholische Kirche in der Ukraine fühlt ihre grosse Verantwortung in diesem Augenblick für all jene Ukrainer, die Antworten auf viele Fragen haben.“

Wie es mit der katholischen Kirche in der Ukraine weitergehe, könne niemand vorhersagen, so der Nuntius. Er würdigte das gute Verhältnis zwischen der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche und der römisch-katholischen Bischofskonferenz.

„Was sicher gilt, ist die Tatsache, dass die Zukunft der katholischen Kirche in der Ukraine von dem Schicksal des Landes abhängt. Wenn der Frieden im ganzen Land herrschen wird, dann wird es auch unter den Religionsgemeinschaften Frieden geben. Und wenn es unter den Christen – Orthodoxen, Katholiken und Protestanten – Eintracht herrscht, dann kann auch die Frohe Botschaft mehr Fuss fassen. Alles hängt von uns ab. … Die katholische Kirche wird sich auf jeden Fall für den Frieden einsetzen. Das ist auch der Wille des Papstes für die Kirche in der Ukraine. Sie soll als Brückenbauerin wirken, vor allem wenn Menschen denken, dass der Dialog unmöglich ist.“

Trotz des Minsker Abkommens vor über einem Jahr kommt es immer wieder zu Kämpfen in der Donbass-Region im Osten der Ukraine. Vor allem die prorussischen Terroristen halten sich nicht an die Verhandlungspunkte, wie es in den Berichten der OSZE-Beobachter nachzulesen sind.

rv 10.09.2016 mg

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