Papstmesse

Papstmesse: „Spaltung und Geld, die Waffen des Teufels gegen die Kirche“

Die Spaltungen in der Kirche sind ein Werk Satans. Das sagte der Papst an diesem Montag in der Frühmesse in der Kapelle Santa Marta im Vatikan. Die Einheit in der Kirche sei die Eucharistiefeier, und dort versuche der Teufel „anzugreifen“, erläuterte der Papst am Tag, an dem Marias Namen gefeiert wird.

Der Papst kommentierte die erste Lesung aus dem Korintherbrief, in der Paulus die Gemeinde in Korinth für ihre Streitereien kritisiert. Der Teufel habe „zwei mächtige Waffen“ in der Hand, um der Kirche zu schaden, so der Papst: Spaltung und Geld. „Und die Spaltungen in der Kirche führen dazu, dass das Reich Gottes nicht wachsen kann. Sie führen dazu, dass wir den Herrn nicht klar sehen können, wie er ist. Die Spaltungen führen dazu, dass man nur einen Teil sieht und dass man das Gefühl hat, der ist gegen den und jener ist gegen den anderen – immer nur den Gegner sehen! Da fehlt das ,Öl der Einheit´, das, was uns zusammenhält.

Doch der Teufel geht noch weiter und kümmert sich nicht nur um die eine oder andere christliche Gemeinschaft. Er geht noch tiefer und greift die Einheit unter den Christen an. Das ist doch das, was eben in Korinth geschehen ist. Paulus kritisiert gerade diese tiefgründige Spaltung, die das Herrenmahl betraf.“ Die Korinther hätten ihre Gemeinde in Reiche und Arme während des Tischmahles unterschieden. Jesus hingegen habe bei Gott um die Einheit gebeten und das wolle der Teufel jeweils untergraben.

„Ich bitte euch, alles zu tun, um die Kirche nicht zu zerstören mit Spaltungen, gleich ob sie aus Ideologien entstehen, aus Gier, aus Ehrgeiz oder Eifersucht. Und vor allem bitte ich euch, zu beten und die wahre Wurzel der Einheit der Kirche zu schützen – den Leib Christi, den wir als Opfer jeden Tag in der Eucharistie feiern.“

Was im Korintherbrief fast 2.000 Jahre alt ist, hat nichts von ihrer Aktualität verloren, fügte Franziskus an.

„Was Paulus damals schrieb, könnte er auch heute noch für uns alle in der heutigen Kirche schreiben. ,Brüder, ich kann nicht loben, dass ihr nicht mehr zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden zusammenkommt!´ Eine Kirche, die zu ihrem Schaden zusammenkommt – wegen den Spaltungen und um das Leib Christi zu beschmutzen in der Eucharistie! Das würde Paulus schreiben. Und weiter schreibt er: ,Wer auf unwürdige Weise den Leib Christi isst und sein Blut trinkt, der verdammt sich selber.´ Bitten wir den Herrn deshalb um die Einheit in der Kirche. Möge es keine Spaltungen geben!“

An dem Gottesdienst im vatikanischen Gästehaus nahm auch der emeritierte Erzbischof von San Luis Potosí in Mexiko, Arturo Antonio Szymanski Ramírez, teil. Er wird im Januar 95 Jahre alt. Am Anfang der Predigt begrüsste der Papst den betagten Erzbischof und erinnerte daran, dass dieser am Zweiten Vatikanischen Konzil teilgenommen hatte und nun im hohen Alter noch in einer Pfarrei tätig sei.

rv 12.09.2016 mg

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