Die Kirche hat eine „Dankesschuld“ gegenüber Benedikt XVI.
Vorwort von Papst Franziskus zur neuen Biographie seines Vorgängers
Rom, Zenit.org, 25. August 2016, Anne Kurian
Vatikan: Biographie Seiner Heiligkeit Benedikt XVI.
„Wir alle in der Kirche schulden Joseph Ratzinger grossen Dank für die Tiefe und Abgewogenheit seines theologischen Denkens, immer im Dienst der Kirche bis in die höchsten Ämter.“ So schreibt Papst Franziskus in seinem Vorwort zur neuen Biographie seines Vorgängers „Diener Gottes und der Menschheit“ („Servitore di Dio e dell’umanità. La biografia di Benedetto XVI“) des italienischen Theologen Elio Guerriero, die am kommenden Dienstag im Verlag Mondadori erscheint (ZENIT berichtete).
Im Vorwort, das an diesem Mittwoch im Avvenire, der Tageszeitung der italienischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde, besteht Franziskus darauf, dass die spirituelle Bindung gegenüber seinem Vorgänger immer besonders tief geblieben sei.
Während er den Mut und die Entschlossenheit Joseph Ratzingers in schwierigen Umständen lobt, dankt der argentinische Papst seinem Vorgänger für seine diskrete Präsenz und sein Gebet für die Kirche, die ein Halt und ein beständiger Trost in seinem Dienst seien. „Sein Gebet ist mir besonders wertvoll und seine Freundschaft geschätzt“, so schreibt Papst Franziskus.
„In allen Begegnungen mit ihm habe ich nicht nur seine Hochachtung und Gehorsam erfahren können, sondern auch seine herzliche geistige Nähe, Freude am gemeinsamen Gebet, aufrichtige Brüderlichkeit, Verständnis und Freundschaft, sowie Bereitschaft zu Beratung“, bekennt Franziskus.
„Für die Kirche ist die Präsenz eines emeritierten Papstes neben dem Amtierenden eine Neuheit. Und eben weil sie sich mögen, ist es eine schöne Neuheit”, so betont Papst Franziskus. „In einem gewissen Sinn drückt es in besonders deutlicher Weise die Kontinuität des Petrusamtes aus, ohne Unterbrechung, wie die Glieder derselben Kette durch Liebe zusammengeschweisst.“
„Die Sendung der Kirche, das Petrusamt, durch die natürlichen Schwankungen hindurch, bedingt durch die Umstände und durch die Menschen, bleibt stets die Verkündigung der barmherzigen Liebe Gottes für die Welt“, so schreibt der Papst weiter.
„Das ganze geistige Leben und alle Werke Joseph Ratzingers waren auf dieses Ziel ausgerichtet, und ich strenge mich an, in dieser Richtung, mit der Hilfe Gottes weiterzugehen“, so endet der amtierende Papst das Vorwort.
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