Pakistan: Abschied von Vater Teresa
Zehntausende von Menschen haben am Samstag in Karatschi am Staatsbegräbnis von Abdul Sattar Edhi teilgenommen
Der populäre caritative Aktivist, den einige westliche Medien „Vater Teresa“ nannten, ist am Freitag im Alter von 88 Jahren gestorben. Ministerpräsident Nawaz Sharif hatte den Samstag zum nationalen Trauertag erklärt.
Edhi, ein asketischer Mann mit nur wenig Schulbildung, hatte als Kleinhändler in den vierziger Jahren damit begonnen, sich für Arme, Kranke und Sterbende einzusetzen. Sein Lebensweg weist einige Parallelen mit Mutter Teresa von Kalkutta auf. 1951 gründete er eine Stiftung, die inzwischen die grösste wohltätige Organisation Pakistans in privater Hand ist; sie betreibt u.a. Krankenhäuser und Behindertenzentren.
Landesweit leben derzeit etwa 5.000 Benachteiligte in 17 Einrichtungen der Edhi-Stiftung. Der Verband unterhält auch 1.500 Krankenwagen; nach Augenzeugenberichten sind sie bei Attentaten – wie sie in Pakistan häufig vorkommen – in der Regel schnell zur Stelle.
Mehrfach war Edhi für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Die katholische Kirche Pakistans nannte ihn am Samstag einen „Nationalhelden“ und ein „nationales Gut“.
afp 10.07.2016 sk
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