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Vatikan/D: Angela Merkel beeindruckt und ermutigt von Papstrede
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Ein ermutigender Tag für Angela Merkel und ihre Politik: So beschrieb sie selbst vor Journalisten diesen Freitag in Rom. Papst Franziskus hat die deutsche Kanzlerin vor der Karlspreisverleihung in Privataudienz empfangen, bereits zum dritten Mal. Kurz danach nahm sie mit den EU-Spitzen an der Karlspreisverleihung in der Sala Regia teil. Dort fand Papst Franziskus deutliche Worte, welche Verantwortung Europa für sich selbst, für die Jugend, aber auch für die Welt habe, erinnert sich Angela Merkel im Anschluss an die Verleihung: „Ich habe das Ganze als Ermutigung empfunden, genauso die Möglichkeit, in einer Audienz mit dem Papst sprechen zu können. Natürlich sprachen wir auch über die Friedensthematik und wie man Frieden in Syrien und in anderen Plätzen schaffen kann, von dem Auftrag Europas, Hilfe zu leisten, zu unterstützen, als reicher Kontinent. Es war für mich sehr wichtig, dass ich dieses Gespräch führen konnte.“
Kurz nach ihrem Treffen hielt Franziskus ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Erneuerung Europas, damit die „Grossmutter“ Europa, wie er den Staatenverbund in seiner Rede in Strassburg nannte, endlich wieder Mutter werden könne. Für Merkel eine beeindruckende Verleihung des Karlspreises. „Beeindruckend war es deshalb, weil sehr klare Botschaften ausgesandt wurden – sowohl durch die Laudatoren als auch vor allem durch den Papst. Er hat uns aufgefordert drei Dinge zu beachten: die Fähigkeit zum Dialog, die Fähigkeit zur Integration und die Fähigkeit etwas hervorzubringen. Ich glaube, das Hervorbringen, nachdem die Gründungsväter Europas so vieles geschafft haben, das ist der Auftrag für uns zu handeln, Europa zusammen zu halten, sei es, wenn es um die Währung geht, sei es, wenn es um den Schutz unserer Aussengrenzen geht. Und vor allem: die Menschlichkeit und die humanitäre Aufgabe Europas nicht zu vergessen.“
Am Donnerstag hatte sich Merkel bereits mit ihrem italienischen Amtskollegen Matteo Renzi getroffen. Im Mittelpunkt ihres Gesprächs standen Fragen der Flüchtlings- und Wirtschaftspolitik. Die Flüchtlingskrise wurde auch in den diversen Reden zur Karlspreis-Verleihung thematisiert.
rv 06.05.2016 pdy
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