Papst Johannes Paul II. – ein Zeuge der Barmherzigkeit

‘Für das Jahr 2016 haben wir die Freude den Heiligen Johannes Paul II unseren Jahresheiligen zu nennen’

Quelle
Johannes Paul II. und die Frage nach der Barmherzigkeit Gottes
Apostolische Reise nach Polen (1997)
Hl. Papst Johannes Paul II.: (171)

Für das Jahr 2016 haben wir die Freude den Heiligen Johannes Paul II unseren Jahresheiligen zu nennen. Passend für das Anliegen dieses Jahres der Barmherzigkeit kann der „junge“ Heilige als ein wahrer Zeuge der Barmherzigkeit bezeichnet werden.

Man kann es als Vorsehung und Fügung ansehen, dass der polnische Papst die Zeichen der Zeit erkannte und ganz stark auf die Barmherzigkeit Gottes setzte. Dies zeigte er nicht nur in seinem eigenen Lebenszeugnis, indem er etwa immer wieder von einer Kultur des Lebens und der Versöhnung sprach, sondern diese auch lebte: So besuchte er z.B. seinen eigenen Attentäter im Gefängnis und vergab ihm. Als Oberhaupt der Kirche bittet er im Jahr 2000 um Vergebung und Barmherzigkeit für all das, was durch die Kirche an Leid entstanden ist.

Eine besondere Beziehung zur Barmherzigkeit Gottes ergibt sich daraus, dass er Landsmann und quasi Zeitgenosse der Ordensfrau Helene Maria Kowalska (bekannter als Schwester Faustyna) ist, die in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrtausends den Auftrag erhielt, die Barmherzigkeit Gottes zu verkünden. Als junger Mann und Zwangsarbeiter lief er täglich auf seinem Arbeitsweg an ihrem Kloster vorbei. Seine ganz persönliche Beziehung zur wohl grössten Eigenschaft Gottes drückt er so aus:

“Die Botschaft von der Göttlichen Barmherzigkeit ist mir immer nahe und lieb gewesen. Es ist, als hätte die Geschichte sie in die tragische Erfahrung des 2. Weltkrieges eingeschrieben. In diesen schweren Jahren war sie eine besondere Hilfe und eine unerschöpfliche Quelle der Hoffnung, nicht nur für das Volk von Krakau, sondern für die ganze polnische Nation. Das war auch meine persönliche Erfahrung, die ich mit mir nahm auf den Stuhl Petri, und die in gewissem Sinn das Bild meines Pontifikats prägt“ (7. Juni 1997).

Als guter Kenner dieser wichtigen Offenbarung setzt Johannes Paul II alles daran, diese zu fördern. Schon 1980 schreibt er eine sehr ergreifende Enzyklika über die Barmherzigkeit Gottes Enzyklika über die Barmherzigkeit Gottes (Dives in misericodia). Er spricht die Ordensfrau Faustyna im Jahr 1993 selig und im Jahr 2000 heilig und geht dem Wunsch Jesu nach, den Weissen Sonntag als „Sonntag der Barmherzigkeit“ einzuführen, was er ebenfalls im Jahr 2000 verwirklicht.

Wie eine letzte Bestätigung seiner Sendung ist der Tag seiner Rückkehr zum „Haus des Vaters“: Der Papst der Barmherzigkeit, wie ihn Kardinal Schönborn einmal nannte, stirbt unter den Gebet und der Anteilnahme von Millionen von Menschen, genau am Vorabend des Barmherzigkeitssonntages, dem 2.April 2005.

“Wie dringend braucht die heutige Welt das Erbarmen Gottes. Aus der Tiefe des menschlichen Leids erhebt sich auf allen Erdteilen der Ruf nach Erbarmen. Wo Hass und Rachsucht vorherrschen, wo Krieg das Leid und den Tod unschuldiger Menschen verursacht, überall dort ist die Gnade des Erbarmens notwendig, um den Geist und das Herz der Menschen zu versöhnen und Frieden herbeizuführen. Wo das Leben und die Würde des Menschen nicht geachtet werden, ist die erbarmende Liebe Gottes nötig, in deren Licht der unfassbare Wert jedes Menschen zum Ausdruck kommt. Wir bedürfen der Barmherzigkeit, damit jede Ungerechtigkeit in der Welt im Glanz der Wahrheit ein Ende findet.“ (JP II in Krakau am 17. August 2002  )

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