Franziskus als barmherziger Missionar
Komiker Benigni: Franziskus als barmherziger Missionar
Es war eine ungewöhnliche Buchpräsentation des ersten Werkes von Papst Franziskus: ein chinesischer Gefängnisinsasse, ein italienischer Komiker und der vatikanische Kardinalstaatssekretär stellten am Dienstagmittag in Rom das Buch “Der Name Gottes ist Barmherzigkeit” vor. Für uns (Red. Radio Vatikan) dabei waren Claudia Zeisel und Mario Galgano.
Die Barmherzigkeit ist das Fundament der Mission von Papst Franziskus, sagte der italienische Komiker und Oscar-Preisträger Roberto Benigni. Es reiche schon, wenn man auf das Leben des Papstes schaue. “Sein Leben ist geprägt von Mitgefühl, Liebe und Vergebung und das ist auch die Basis seines Pontifikats”, fügte Benigni an, der immer wieder dazwischen ironische Bemerkungen machte: “Dieses Buch hebt eure Herzen, ohne euch dabei das Hirn zu vernebeln”, scherzte Benigni.
Und in ernsterem, eindringlichem Ton fuhr er fort: “Die Barmherzigkeit kommt nicht von oben herab, sie ist die grösste Gerechtigkeit, die es überhaupt gibt. Sie löscht die Untat nicht aus, schenkt aber das, was jeder Mensch braucht: die Freude.” Benigni zitierte dabei auch Benedikt XVI. sowie den deutschen evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer. Die Freude, so Benigni, sei das grosse Geheimnis des Christentums. “Gott hat ja – wie es im Psalm 50 heisst – sogar die schrecklichste Sünde vergeben: die Tötung des Mannes der Geliebten. Ich glaube niemand hier im Saal im Vatikan hat sowas gemacht”, so Benigni mit ironischem Unterton.
Ein weiteres Zeugnis, das die Bedeutung des neuen Papst-Buches hervorheben sollte, war ein junger 30-jähriger Chinese, der seit zehn Jahren in einem italienischen Gefängnis sitzt und weitere zehn Jahre dort bleiben muss. Er hat sich in der Zwischenzeit im Gefängnis zum Katholizismus bekehrt und erläuterte, wie wichtig die Barmherzigkeit für Gefängnisinsassen sei sowie die Nähe des Papstes zu all jenen, die eine Strafe absitzen müssen. “Als ich am Montag dem Papst die Hand gereicht habe bei einer Privataudienz habe ich mich gefragt, ob ich es wirklich wert bin”, so Zhang Agostino Jianqin.
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär stellte einige Passagen aus dem Buch vor. “Das Buch ist kein Scoop und bietet auch keine tiefen Geheimnisse, es ist vielmehr eine Einführung oder Hinführung zur Barmherzigkeit und was damit gemeint ist”, so der italienische Kurienkardinal und engster Berater des Papstes. Das Buch wolle Türen öffnen und zeigen, dass die “Medizin” schon da sei: Es reiche bereits der Wunsch, einen Schritt auf Gott zuzugehen. Angesichts von Kriegen, Todesstrafen und Gefängnissen öffne die Barmherzigkeit die Pforte zur Liebe Gottes, die nicht nur die Gläubigen, sondern die ganze Gesellschaft, das ganze Land dazu anrege, neue Beziehungen einzugehen nach dem wesentlichen Merkmal: “Liebt eure Feinde.”
Das neue Buch von Papst Franziskus beinhaltet ein Gespräch zwischen dem Papst und dem italienischen Journalisten Andrea Tornielli. Es ist in deutscher Übersetzung im Münchner Kösel-Verlag erschienen.
rv 12.01.2016 mg/cz
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