Fest Taufe des Herrn

Sonntag, 10 Januar 2016: Mit dem Fest Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit

Taufe des HerrnHl. Gregor von Nyssa: Tagesheiliger

Auch die Taufe Jesu ist ein Epiphaniegeschehen: Aufleuchten des sich offenbarenden Gottes. Der Vater nennt Jesus, der sich in die Reihe der Sünder gestellt hat, seinen geliebten Sohn. Der Geist Gottes ruht auf ihm, er wird ihn in die Wüste hinausführen, dann nach Galiläa, Jerusalem, Golgota. In der Kraft dieses Geistes wird Jesus sich als Opfer darbringen für die Sünde der Welt.

Mit dem Fest Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit.

Evangelium nach Lukas 3,15-16.21-22

In jener Zeit war das Volk voll Erwartung, und alle überlegten im stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei.
Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

Zusammen mit dem ganzen Volk liess auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Cyrill von Alexandria (380 – 444), Bischof und Kirchenlehrer
Kommentar zum Johannesevangelium, 5,2 (tr. Pusey I, 691-693) (Übers.: P. Viktor L. OFMCap)

“Da öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam auf Jesus herab”

Wenn man sagt, Christus habe den Hl. Geist empfangen, dann insofern er Mensch geworden ist und es dem Menschen zukommt, ihn zu empfangen. Ohne Zweifel ist er der Sohn Gottes des Vaters, aus seiner Substanz gezeugt, und das vor der Menschwerdung, ja selbst vor aller Zeit. Trotzdem empfindet er keine Traurigkeit, als er den Vater zu ihm sagen hört: “Du bist mein geliebter Sohn. Heute habe ich dich gezeugt.”

Dem, der Gott war, vom Vater vor aller Zeit gezeugt, sagt der Vater, dass er heute gezeugt wurde; das bedeutet, dass er uns in ihm als Adoptivkinder annimmt, denn die ganze Menschheit war in Christus enthalten, insofern er Mensch geworden war. In diesem Sinn ist gesagt, dass der Vater, obwohl sein Sohn schon seinen Geist besass, ihn von neuem ihm gibt: So werden wir in ihm mit dem Hl. Geist beschenkt. Christus hat den Geist nicht für sich selbst empfangen, sondern vielmehr für uns, die wir in ihm waren. Denn durch ihn kommt alles Gute zu uns.

Lesungen

Buch Jesaja 42,5a.1-4.6-7

So spricht Gott, der Herr:

Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht.
Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Strasse erschallen.
Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht.
Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln.
Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein:
blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.

Psalm 29(28),1-2.3a.3c.4.3b.9b.10

Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen,
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens,
werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck!

Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern.
der Herr über gewaltigen Wassern.
Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht,
die Stimme des Herrn voll Majestät.

Der Gott der Herrlichkeit donnert.
In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!
Der Herr thront über der Flut,
der Herr thront als König in Ewigkeit.

Apostelgeschichte 10,34-38

In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht,
sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.
Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus; dieser ist der Herr aller.
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

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