Fakten und Hintergründe zur Synode
Es ist die zweite Bischofssynode im Pontifikat von Papst Franziskus nach jener im Herbst 2014
Insgesamt beteiligen sich diesmal fast rund 400 Personen an der Weltbischofssynode:
Neben den Synodenmitgliedern befinden sich auch über 100 Berater, Experten, Beobachter und Gäste aus der Ökumene darunter.
Die Arbeitssitzungen beginnen am Montag, 5. Oktober, mit einer organisatorischen Ansprache des Generalsekretärs der Synode, dem italienischen Kardinal Lorenzo Baldisseri. Es folgt eine thematische Einführung vom Generalberichterstatter der Synode, dem ungarischen Kardinal Peter Erdö. Allerdings beschränkt dieser sich zunächst nur auf die erste der drei Themengruppen des Grundlagenpapiers. Die Einführung in den zweiten und den dritten Teil erfolgt zu Beginn der zweiten und der dritten Woche. Auf diese Weise soll die Debatte inhaltlich konzentriert werden. Zudem treten die Synodalen bereits jeweils ab dem zweiten Tag in 13 Sprachgruppen zusammen, wodurch man sich eine weitere Intensivierung der Arbeit verspricht.
Denn während die Redezeit in den Plenarsitzungen auf drei Minuten beschränkt ist, gibt es in den Sprachgruppen kein Limit. Verstärkt werden soll die Kommunikation und der Dialog zudem durch eine freie Aussprache, die – wie bereits unter Benedikt XVI. – zum Ende jedes Sitzungstages angesetzt ist.
Drei Etappen
Eine neunköpfige vom Papst berufene Redaktionsgruppe soll die Synodenarbeit in ihren drei Etappen begleiten und zum Ende einen Schlussbericht erstellen. Einen Zwischenbericht, der im vergangenen Oktober für grosses Aufsehen sorgte, gibt es diesmal nicht, ebenso ist keine eigene Botschaft der Synode an die Welt vorgesehen. Dem Redaktionsgremium gehören neben Kardinal Erdö und dem Synoden-Sondersekretär Erzbischof Bruno Forte Bischöfe aus allen Kontinenten an. Unter ihnen sind der Washingtoner Kardinal Donald William Wuerl, der Rektor der Katholischen Universität Argentiniens und Papstvertraute Bischof Victor Manuel Fernandez und Jesuitengeneral Adolfo Nicolas Pachon.
Abstimmung zum Schlusstext
Der Schlusstext wird einen Tag vor Synodenende, am 24. Oktober, den Mitgliedern zur Debatte und Abstimmung vorlegt – und dann dem Papst übergeben. Wie dieser damit umgeht, ob und wann er das Papier veröffentlicht oder ob er es erst noch überarbeitet, sei vollkommen offen, betonte Synodengeneralsekretär Baldisseri am Freitag bei der Präsentation des Synodenprogramms. Darüber hinaus will die Synode sich diesmal aber auch selbst feiern: Am 17. Oktober ist ein Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Bischofssynode vorgesehen. Sie war am 15.September 1965 von Papst Paul VI. gegründet worden, um das Erlebnis des Konzils wachzuhalten und fortzusetzen. Festredner ist der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, an den sich fünf Kardinäle aus fünf Kontinenten anschliessen.
Auf einen Blick: Die wichtigsten Zahlen und Fakten
– OFFIZIELLER TITEL: “Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute”
– DAUER: 4. bis 25. Oktober 2015
– VORBEREITUNG: Bereits im vergangenen Jahr gab es eine zweiwöchige ausserordentliche Bischofssynode, bei der als Vorbereitung über die gleichen Themen diskutiert und abgestimmt wurde.
– TEILNEHMER: 270 Synodenväter, also Bischöfe aus aller Welt, nehmen an der Synode teil. Dazu kommen 89 weitere Teilnehmer wie Laien oder Experten, etwa Ehepaare, die aus ihrem Alltag berichten.
– HERKUNFT DER BISCHÖFE: 54 Synodenväter stammen aus Afrika, 64 aus Amerika, 36 aus Asien, 107 aus Europa und 9 aus Ozeanien.
– REDEZEIT: Insgesamt 318 der 359 Synodenteilnehmer haben das Recht, sich in den Diskussionen im Plenum zu Wort zu melden, weshalb die Redezeit auf drei Minuten beschränkt ist.
– SPRACHZIRKEL: Hier findet wegen der beschränkten Redezeit im Plenum der Grossteil der Diskussionen statt. Insgesamt 13 Mal treffen sich die 13 nach Sprachen geordneten Gruppen. Neben einer deutschen Gruppe gibt es vier englische, drei spanische, zwei italienische und drei französische Sprachzirkel.
– BERICHTE: Die Berichte der einzelnen Sprachzirkel sollen dieses Mal veröffentlicht werden. Dafür wird es keinen Zwischenbericht geben, der 2014 noch für viel Wirbel gesorgt hatte. Ob der Abschlussbericht, der dem Papst übergeben wird, veröffentlicht wird, entscheidet Papst Franziskus.
rv/kna/kap/afp 04.10.2015 mg
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