15. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Markus 6,7-13

Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, ausser einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füssen nur Sandalen.

Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füssen, zum Zeugnis gegen sie.

Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Kommentar zum heutigen Evangelium
Sel. Johannes Paul II., Papst Botschaft zum 42. Welttag der Berufungen 17.04.2005 (©Liberia Editrice Vaticana)

“Zum ersten Mal sendet er sie aus”

Jesus sagt zu Petrus: “Fahr hinaus auf den See” (Lk 5,4). “Petrus und die ersten Gefährten vertrauten dem Wort Christi und warfen ihre Netze aus”… Wer sein Herz für Christus öffnet, wird nicht nur das Geheimnis seines eigenen Daseins verstehen, sondern auch das seiner eigenen Berufung, und er wird wunderbare Früchte der Gnade heranreifen lassen… Wenn der Christ das Evangelium ohne Abstriche lebt, wird er immer mehr dazu fähig, wie Christus selbst zu lieben und seine Mahnung zu beherzigen: “Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist” (Mt 5,48). Er strebt danach, innerhalb der Gemeinschaft der Kirche mit den Brüdern in Einheit verbunden zu bleiben und stellt sich in den Dienst an der Neuevangelisierung, um die grossartige Wahrheit der heilbringenden Liebe Gottes zu verkünden und zu bezeugen. Liebe Heranwachsende und Jugendliche, vor allem Euch gegenüber möchte ich die Einladung Christi wiederholen, “hinauszufahren”… Vertraut Ihm, hört auf seine Lehren, richtet Euren Blick auf sein Antlitz, hört beharrlich sein Wort. Lasst zu, dass er all Eurem Suchen und Sehnen, all Euren Idealen und Herzenswünschen Orientierung gibt… Zugleich denke ich an die Worte, die Maria, seine Mutter, in Kana in Galiläa an die Diener richtete: “Was er euch sagt, das tut!” (Joh 2,5). Christus, liebe Jugendliche, bittet Euch “hinauszufahren”, und die Jungfrau Maria ermutigt Euch, Ihm ohne Zögern nachzufolgen. Unterstützt von der mütterlichen Fürsprache der Gottesmutter, steige aus allen Teilen der Erde unser inniges Gebet zum himmlischen Vater auf, auf dass Er “Arbeiter für seine Ernte” (Mt 9,38) aussende. Jesus, Sohn Gottes, in dem die Fülle der Gottheit wohnt, Du berufst alle Getauften, “hinauszufahren” und den Weg der Heiligkeit zu gehen. Erwecke in den Herzen der jungen Menschen die Sehnsucht, in der Welt von heute Zeugen der Macht Deiner Liebe zu sein. Erfülle sie mit Deinem Geist der Stärke und Besonnenheit, damit sie fähig werden, die volle Wahrheit über sich selbst und ihre Berufung zu entdecken. Unser Erlöser, vom Vater gesandt, seine barmherzige Liebe zu offenbaren, schenke Deiner Kirche junge Menschen, die bereit sind, “hinauszufahren” und für ihre Brüder zum Zeichen Deiner erneuernden und heilbringenden Gegenwart zu werden. Heilige Jungfrau, Mutter des Erlösers, sichere Führerin auf dem Weg zu Gott und dem Nächsten, Du hast seine Worte im Innersten Deines Herzens bewahrt. Stehe mit Deiner mütterlichen Fürsprache den Familien und kirchlichen Gemeinschaften zur Seite, damit sie den Heranwachsenden und Jugendlichen dabei helfen, grossherzig auf den Ruf des Herrn zu antworten. Amen.

Lesungen

Buch Amos 7,12-15

Zu Amos aber sagte Amazja: Geh, Seher, flüchte ins Land Juda! Iss dort dein Brot und tritt dort als Prophet auf! In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des Königs und ein Reichstempel. Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehzüchter und ich ziehe Maulbeerfeigen. Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt: Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!

Psalm 85(84),9ab-10.11-12.13-14

Ich will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen. [Sela] Ich will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen. [Sela] Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Friede küssen sich. Treue sprosst aus der Erde hervor; Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. Auch spendet der Herr dann Segen, und unser Land gibt seinen Ertrag.

Gerechtigkeit geht vor ihm her, und Heil folgt der Spur seiner Schritte.

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 1,3-14

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade. Durch sie hat er uns mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im voraus bestimmt hat: Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist.

Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschliesst; wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben. Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheissenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt. Der Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden, zum Lob seiner Herrlichkeit.

42.Weltgebetstag um geistliche Berufungen
Vertrauen, wendet auch noch das Schlimmste zum Guten: Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis
Kein Geld im Gürtel”: Pater Bernhard Sirch

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