Papst würdigt Pater Luis Espinal
Gedenken an Opfer der Diktatur: Papst würdigt Pater Luis Espinal
Papst Franziskus hat auf seinem Weg von El Alto nach La Paz einen Stopp an jener Stelle eingelegt, an dem 1980 die mit vielen Schüssen durchlöcherte Leiche des Jesuiten Luis Espinal gefunden wurde. Der Ordensbruder des Papstes war eines der vielen Opfer des Regimes von Diktator Luis Garcia Meza (1980-1981). Er wolle an einen “unserer Brüder erinnern, der Opfer von Interessen wurde”, sagte der Papst, bevor er eine Gedenkminute einlegte. Der Jesuit sei beseitigt worden, weil er das Evangelium vertreten habe, das offenbar lästig gewesen sei.
Demonstranten in La Paz hatten vor der Ankunft des Papstes eine Seligsprechung Espinals gefordert. Rund 100 Menschenrechtsaktivisten in La Paz hielten entsprechende Plakate in die Höhe. Der 1932 in Spanien geborene Geistliche Espinal kam 1968 nach Bolivien. Im März 1980 wurde er nach seiner Kritik an der Straflosigkeit für die Anhänger des Putschpräsidenten Alberto Natusch Busch (November 1979) entführt, in einem Schlachthof gefoltert und schliesslich ermordet.
Auf dem Weg nach La Paz feierten rund 100.000 Menschen den Papst. Nach der Begrüssung am Flughafen standen noch ein Höflichkeitsbesuch im Präsidentenpalast der Hauptstadt sowie eine Begegnung mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft auf dem Programm. Am Abend (Ortszeit) fliegt Franziskus weiter nach Santa Cruz de la Sierra, wo er am Vormittag eine grosse Messe unter freiem Himmel feiert.
kna 08.07.2015 pr
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