Montag der 14. Woche im Jahreskreis

Evangelium nach Matthäus 9,18-26

In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig.

Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.
Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes;
denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.
Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt.

Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah,
sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur.

Da lachten sie ihn aus.

Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf.
Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Kommentar zum heutigen Evangelium <
Hl. Romanos Melodos (?-um 560), Hymnendichter
Hymnus 23

“Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt”

Wie die an Blutfluss leidende Frau werfe ich mich dir zu Füssen, o Herr, damit du mich vom Leiden erlöst und mir die Vergebung meiner Sünden gewährst, um aus tiefster Herzensreue zu dir zu rufen: “Heiland, rette mich” …

Sie kam sich versteckend zu dir, Heiland, weil sie annahm, du seist bloss ein Mensch, doch ihre Heilung gab ihr zu verstehen, dass du Gott und Mensch in einem bist. Im Verborgenen hat sie den Saum deines Gewandes berührt, weil sie sich in ihrem Innersten fürchtete…, weil sie sich sagte: “Wie werde ich mich vor demjenigen, der alles sieht, zeigen können, ich, die ich mit meiner Schande befleckt bin? Wenn der Ganz-Reine meinen Blutfluss sieht, wird er sich meiner Unreinheit wegen von mir abwenden, und dies wird für mich dann noch unerträglicher als meine Wunde sein, wenn er sich nämlich von mir trotz meines Schreis: “Heiland, rette mich!”, abwenden wird.

Sobald man mich sieht, stösst man mich weg: ‚Wo willst du hin? Sei dir doch deiner Schande bewusst, Frau, merke doch, wer du bist und wem du dich gerade nähern willst! Du, die Unreine, willst dem Ganz-Reinen nahe kommen! Geh, und reinige dich, und erst wenn du dich von dem Schmutz deiner Schande gereinigt hast, kannst du zu ihm kommen und schreien: Heiland, rette mich!‘ – Ihr wollt mir mehr Leid zufügen, als das, was ich bereits zu tragen habe? Ich weiss sehr wohl, dass er rein ist und genau deswegen werde ich auch zu ihm hingehen, um von Schmach und Schande geheilt zu werden.

Die Quelle verströmt ihr Wasser für alle: Mit welchem Recht wollt ihr sie daran hindern?… Ihr seid doch Zeugen seiner Heilungen… Jeden Tag ermuntert er uns, in dem er uns sagt: ‘Kommt alle zu mir, die ihr unter euren Gebrechen leidet, ich kann euch Ruhe verschaffen’ (Mt 11,28). Er liebt es, die Gabe der Heilung einem jeden zu schenken. Und ihr, warum geht ihr mich so hart an und hindert mich daran zu ihm zu rufen: Heiland, rette mich!”

“Sei von nun an unverzagt, Frau, … du sollst Heilung erlangen… Dies ist nicht das Werk meiner Hände, sondern das Werk deines Glaubens. Denn viele haben den Saum meines Gewandes berührt, doch keine Kraft daraus geschöpft, da sie keinen Glauben besassen. Du hast mich in grossem Vertrauen berührt und du bist gesund geworden, deshalb hab ich dich jetzt vor alle anderen hingestellt, damit du sagst: Heiland, rette mich.”

Lesungen

Buch Genesis 28,10-22a

Jakob zog aus Beerscheba weg und ging nach Haran.
Er kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein.
Da hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.
Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub auf der Erde. Du wirst dich unaufhaltsam ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.
Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.

Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht.
Furcht überkam ihn, und er sagte: Wie ehrfurchtgebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels.
Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf.

Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El – Gotteshaus. Früher hiess die Stadt Lus.

Jakob machte das Gelübde: Wenn Gott mit mir ist und mich auf diesem Weg, den ich eingeschlagen habe, behütet, wenn er mir Brot zum Essen und Kleider zum Anziehen gibt, wenn ich wohlbehalten heimkehre in das Haus meines Vaters und der Herr sich mir als Gott erweist, dann soll der Stein, den ich als Steinmal aufgestellt habe, ein Gotteshaus werden, und von allem, was du mir schenkst, will ich dir den zehnten Teil geben.

Psalm 91(90),1-2.14-15a.15bc-16

Wer im Schutz des Höchsten wohnt
und ruht im Schatten des Allmächtigen,
der sagt zum Herrn: “Du bist für mich Zuflucht und Burg,
mein Gott, dem ich vertraue.”

Weil er an mir hängt, will ich ihn retten;
ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
Wenn er mich anruft,
dann will ich ihn erhören

“Ich bin bei ihm in der Not,
befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.
Ich sättige ihn mit langem Leben
und lasse ihn schauen mein Heil.”

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