Mittwoch der 13. Woche im Jahreskreis
Evangelium nach Matthäus 8,28-34
Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte.
Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen?
In einiger Entfernung weidete gerade eine grosse Schweineherde.
Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde!
Er sagte zu ihnen: Geht! Da verliessen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um.
Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war.
Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Ignatius von Loyola (1491-1556), Gründer des Jesuitenordens
Geistliche Übungen: Regeln zur besseren Unterscheidung der Geister
“In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen” (Kol 3,15)
Charakteristisch für Anstösse, die uns Gott und seine Engel geben, sind echte Heiterkeit und Freude des Geistes.
Sie vertreiben alle vom Feind bewirkte Trauer und Unruhe.
Für den Feind dagegen ist es typisch, dass er gegen diese Heiterkeit und geistige Tröstung ankämpft. Er tut das mit fadenscheinigen Begründungen, mit Spitzfindigkeiten und unaufhörlichen Trugschlüssen. Allein Gott, unser Herr, ist es, der die Seele tröstet, ohne dass es bestimmter Voraussetzungen bedürfte. In der Tat ist es Eigenart des Schöpfers, ein- und auszugehen in der Seele, sie in Wallung zu bringen und sie ganz und gar hineinzuziehen in die Liebe seiner Majestät. Nochmals: ohne Anlass, ohne vorausgehende Einstimmung, ohne erkennbare Ursache für die Tröstung…
Eigentümlich für den bösen Engel, der sich als “Engel des Lichts” tarnt (2Kor 11,14) ist es, zunächst den Weg der gläubigen Seele mitzugehen und sie später auf seinen Weg zu bringen. Er gibt also gute und heilige Gedanken ein, die ganz im Einklang mit der Seele des Gerechten sind; dann aber versucht er, sie allmählich an seine Absichten heranzuführen und sie in seine verdeckten Täuschungen und verderbten Absichten hineinzuziehen.
Wir müssen scharf aufpassen, in welcher Weise unsere Gedanken ablaufen. Sind sie anfangs, im weiteren Verlauf und am Ende ausschliesslich gut, so ist das ein Zeichen, dass sie vom guten Engel kommen. Wenn unsere Gedankenabfolge jedoch zu etwas Bösem führt, zu Zerstreuung und zu etwas, das weniger gut ist als das, was wir ursprünglich vorhatten; zu etwas, das die Seele vielleicht schwächt, beunruhigt, verstört, ihr den Frieden, die Ruhe, den Schlaf raubt, so ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass der böse Geist der Verursacher ist, der Feind unseres Fortschritts und unsres ewigen Heils… Bei denen, die vom Guten zum Besseren fortschreiten, berührt der gute Engel die Seele sanft, zart und angenehm, wie ein Wassertropfen, der von einem Schwamm aufgesogen wird. Der Böse berührt sie Seele stechend, klirrend, erregend.
Lesungen
Buch Genesis 21,5.8-20
Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam.
Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt wurde, veranstaltete Abraham ein grosses Festmahl.
Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte.
Da sagte sie zu Abraham: Verstoss diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein.
Dieses Wort verdross Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn.
Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden.
Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem grossen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist.
Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entliess sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher.
Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch, ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuss weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie sass in der Nähe und weinte laut.
Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt.
Steh auf, nimm den Knaben, und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem grossen Volk will ich ihn machen.
Gott öffnete ihr die Augen, und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken.
Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, liess sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze.
Psalm 34(33),7-8.10-11.12-13
Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten.
Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.
Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.
Kommt, ihr Kinder, hört mir zu!
Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.
Wer ist der Mensch, der das Leben liebt
und gute Tage zu sehen wünscht?
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