16. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Markus 6,30-34

In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.

Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.

Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein.
Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuss aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an.

Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gregor von Nyssa (um 335-395), Mönch und Bischof
Homilien zum Hohenlied

“Er hatte Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben”

“Wohin führst du deine Herde zum Weiden”, o guter Hirt, der du sie zur Gänze auf deinen Schultern trägst? Denn das menschliche Geschlecht im Ganzen ist ein einziges Schaf, das du auf deine Schultern genommen hast. Zeige mir den Ort deiner Weide, lasse mich um die Wasser deiner Erquickung wissen, führe mich zum fetten Gras, rufe mich bei meinem Namen, damit ich deine Stimme höre, ich, der ich dein Schaf bin – damit deine Stimme für mich das ewige Leben sei.

Ja, “sage es mir, du, den mein Herz liebt”. So nenne ich dich, denn dein Name ist über alle Namen, unaussprechlich und unerreichbar für alle Geschöpfe, denen Verstand gegeben wurde. Doch gerade dieser Name, er bezeugt mein Empfinden für dich, er drückt deine Güte aus. Wie sollte ich dich nicht lieben, der du mich geliebt hast, obwohl ich ganz verbrannt war; der du mich so geliebt hast, dass du dein Leben gegeben hast für die Schafe, deren Hirte du bist. Es ist unmöglich, sich eine grössere Liebe vorzustellen: dass du dein Leben gegeben hast um meines Heiles willen.

Lasse mich also wissen, “wohin du deine Herde zum Weiden führst”, damit ich die Weide des Heils finden kann, um mich an der himmlischen Nahrung satt essen zu können, von der jeder Mensch essen muss, wenn er ins Leben eingehen will; wenn er zu dir laufen will, der du die Quelle bist, und in langen Zügen das göttliche Wasser trinken will, das du sprudeln lässt für die, die Durst haben. Dieses Wasser ergiesst sich aus deiner Seite, seitdem die Lanze dort die Wunde geöffnet hat. Und jeder, der davon trinkt, wird zu einer sprudelnden Quelle ewigen Lebens.

(Zitierte Bibelstellen: Hld 1,7; Lk 15,5; Ps 23; Joh 10,3; Hld 1,7; Phil 2,9; Hld 1,5; Joh 10,11; 15,13; 19,34; 4,14)

Lesungen

Psalm 23(22),1-3.4.5.6

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit.

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 2,13-18

Brüder! Jetzt seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen.
Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile – Juden und Heiden – und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder.
Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen.

Er stiftete Frieden und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet.
Er kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und uns, den Nahen.

Durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.

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