Ökumene-Kardinal
Ökumene-Kardinal: Zwei-Staatenlösung im Heiligen Land gefordert
Die Nahost-Politik des Vatikans dreht sich vor allem um die Zwei-Staaten-Lösung, also die Integrität Israels und die Anerkennung Palästinas. Daran erinnerte der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kurienkardinal Kurt Koch, im Gespräch mit Radio Vatikan. Am Donnerstagabend hielt der Schweizer Kardinal einen Vortrag unter dem Titel “Päpste und der Nahe Osten” mit einem besonderen Blick auf das Verhältnis zum Judentum und den orientalischen Kirchen.
Kardinal Koch ist Präsident des Päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen. Dem Rat angeschlossen ist auch der Dialog mit dem Judentum. Sein Referat fand an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl statt. Im Anschluss präzisierte Kardinal Koch im Gespräch mit Radio Vatikan, dass die politisch-diplomatischen Kompetenzen zur vatikanischen Nahost-Einstellung Sache des Staatsekretariats seien. “Die grosse Sorge, die wir haben, ist die Tatsache, dass die Christen im Heiligen Land bleiben können. Falls sie das Heilige Land verlassen, wenn wir dort nur noch Steine und keine Menschen mehr haben, dann haben wir etwas ganz Wesentliches verloren. Die Christen gehören zur Identität des Heiligen Landes. Deshalb muss es für uns eine ganz grosse Sorge sein, die Christen zu ermutigen, dort zu bleiben aber ihnen auch konkret zu helfen.”
Doch das grosse Problem sei derzeit nicht in Israel oder Palästina sondern in deren Nachbarländern: Es bedarf einer politischen Lösung, um die Christenverfolgung im Nahen Osten – sprich in Syrien und im Irak, wo der IS und andere Dschihadisten ihr Unwesen treiben – zu unterbinden. Die europäische Politik sei hier “sehr gefordert”, so Kardinal Koch. “Wir haben die grossartige Institution der Nuntiaturen und wir erhalten immer wieder Berichte aus diesen Gebieten im Nahen Osten über die reale Situation. Ich selber war im vergangenen September in Jordanien und konnte mir dort ein Bild machen.”
rv 27.03.2015 mg
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