“Herr, dir in die Hände Sei Anfang und Ende, Sei alles gelegt!”

Gedicht zum Sonntag “Zum Neuen Jahr” von Eduard Mörike (1804-1875)

Rom, Britta Dörre

Wie heimlicher Weise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füssen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, Ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkomen!
Herz, jauchze du mit.

In ihm sei’s begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
des Himmels beweg.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!

Eduard Mörike (1804-1875) wurde am 8. September 1804 in Ludwigsburg geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule trat er 1818 in das Seminar in Urach ein. Im Anschluss an sein Theologiestudium in Tübingen war Mörike ab 1826 als Vikar in Nürtingen tätig; weitere Anstellungen folgten. 1834 wurde er Pfarrer in Cleversulzbach, beantragte aber 1843 frühzeitig den Ruhestand. In Stuttgart unterrichtete Mörike Literatur und erhielt eine Professur sowie 1852 den Ehrendoktortitel der Universität Tübingen.

Eduard Mörike starb am 4. Juni 1875 in Stuttgart. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Lyrik zwischen Romantik und Realismus.

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