“…ich wünsche dir …”
Wie oft wird in diesen Tagen um Weihnachten und Sylvester dieser Satz gesagt und geschrieben
Ganz persönlich, eingebettet in eine enge, vertraute Beziehung oder tausendfach gedruckt auf Massensendungen in den Briefkästen. Weihnachten und Neujahr gibt es nicht ohne gute Wünsche. Aber warum ist das so?
An Weihnachten feiern wir Christen eigentlich die Erfüllung unserer tiefsten menschlichen Sehnsüchte: In Geburt und Leben von Jesus offenbart sich die göttliche Liebe, die keine Grenzen kennt. Das Kommen des Lichtes, das alle Dunkelheit und Kälte besiegt. Wir feiern die Geburt des Kindes, um daran glauben zu können, dass Gott auch in jeder und jedem von uns lebt.
Alle Symbole der Weihnacht – Kerzen, Lieder, Christbäume – helfen uns, gegen die Macht der Fakten an das Geheimnis zu glauben, dass unsere Welt anders geworden ist und jeden Tag wieder anders, besser werden kann durch das Kommen Gottes in das Leben der Menschen.
Genau darin liegt die tiefste Wirkung der guten Wünsche, die wir einander zusprechen: Einander erinnern und einander zusagen, was ich mir selber nicht sagen kann: Du bist gewollt und angenommen, von Gott geliebt und gesegnet. Du bist einzigartiges Kind, Tochter und Sohn Gottes.
Wenn ich Ihnen als Bischof meine besten Segenwünsche ausspreche, dann wünsche ich Ihnen ganz konkret: Menschen aus Fleisch und Blut, die Sie umarmen und halten, wenn es schwer wird. Menschen, die ein Auge für Sie haben, damit Sie nicht verloren gehen. Menschen, die Ihnen zuhören und ihr Herz öffnen.
Kurz gesagt: Ich wünsche Ihnen und mir, viele weihnachtliche Begegnungen mit Menschen, die das Leben hell machen und froh. Die für Sie sind, wie Jesus einer war, der uns nicht hinters Licht führt, sondern die Erde verwandelt.
St.Gallen, im Advent 2014 – Bischof Markus Büchel
Bistum St. Gallen, 19.12.2014
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