Friedensgruss der Messe soll nüchterner gehalten werden
Vatikan: Friedensgruss der Messe soll nüchterner gehalten werden
Quelle
Vatikan: Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
Gottesdienstkongregation: Priester soll nicht mehr automatisch zum Friedensgruss auffordern und den Platz vom Altar verlassen.
Keine zusätzlichen Friedensgesänge.
Vatikanstadt, kath.net/KNA, 01. August 2014
Der Austausch des Friedensgrusses soll innerhalb der katholischen Liturgie an seinem bisherigen Platz bleiben, jedoch in nüchternerer Form erfolgen. Das geht aus einem Rundschreiben der vatikanischen Gottesdienstkongregation hervor, das nun allen Bischofskonferenzen zuging.
Damit sind Überlegungen hinfällig, diesen Ritus auf einen früheren Zeitpunkt innerhalb der Messe vorzuziehen, etwa vor den Gabengang. Die Weltbischofssynode vom Oktober 2005 und Papst Benedikt XVI. persönlich hatten eine Überprüfung dieses Gestus angeregt, da er an seinem bisherigen Platz unmittelbar vor der Kommunionausteilung Unruhe stiften könne.
Das Rundschreiben trägt die Unterschrift von Kardinal-Präfekt Antonio Canizares Llovera. Dieser hatte den Text bei einer Audienz am 7. Juni dem Papst vorgelegt und dessen Zustimmung erhalten. Der Friedensgruss solle demnach an seinem bisherigen Platz bleiben, um nicht durch eine Verlegung zusätzlich Unruhe zu schaffen. Allerdings sei es nicht nötig, dass der Priester bei jeder Messe automatisch zum Friedensgruss auffordere. Auch solle der Geistliche nicht seinen Platz am Altar verlassen, um mit einigen Gläubigen den Gruss persönlich auszutauschen.
Weiter sollten zusätzliche Friedensgesänge vermieden werden, heisst es in dem Dokument. Auch die Gläubigen sollten zum Austausch des Grusses an ihren Plätzen bleiben und ihn auf ihre unmittelbaren Nachbarn beschränken. Insbesondere sollte man diesen Gestus nicht – etwa bei Hochzeiten oder Totenmessen – zu Glückwünschen oder Beileidsbekundungen ausweiten. Die Bischofskonferenzen sollten Elemente erarbeiten, die die Bedeutung des Friedensritus in der römischen Liturgie erläutern, heisst es in dem Rundschreiben der Gottesdienstkongregation.
Die Weltbischofssynode vom Oktober 2005 über die Bedeutung der Eucharistie hatte sich unter anderem mit dem Friedensgruss innerhalb der Liturgie befasst. Im Schlussdokument “Sacramentum caritatis” vom 22. Februar 2007 schrieb Benedikt XVI., es sei zweckmässig, “diese Geste, die übertriebene Formen annehmen und ausgerechnet unmittelbar vor der Kommunion Verwirrung stiften kann, in Grenzen zu halten”. Der “grosse Wert der Geste” werde mitnichten geschmälert durch die Nüchternheit, die notwendig sei, um ein der Feier angemessenes Klima zu wahren. Benedikt XVI. ordnete damals eine Überprüfung dieser Frage an und empfahl seinerseits, “die Möglichkeit zu untersuchen, den Friedensgruss auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen, zum Beispiel vor den Gabengang”. Dort hat er auch in dem in Mailand praktizierten alten Ambrosianischen Ritus seinen Platz.
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