1. August Freitag der 17. Woche im Jahreskreis
Evangelium nach Matthäus 13,54-58
Der Glaube der Kirche
Tagesheiliger: Hl. Alonso Maria von Liguori
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun?
Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?
Heisst nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder?
Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?
Und sie nahmen Anstoss an ihm und lehnten ihn ab.
Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie.
Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354 – 430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
51. Predigt, §19,30
“Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns?”
Die Antwort unseres Herrn Jesus Christus: “Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?” (Lk 2,49), will mit der Behauptung, dass Gott sein Vater sei, nicht zugleich aussagen, dass Josef es deshalb nicht sei. Wie ist das zu beweisen? Mittels der Hl. Schrift, die danach ausführt: “…Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam” (Vers 51). Wem war er gehorsam? Wem anders als seinen Eltern? Alle Beide waren also seine Eltern… die Beiden waren seine Eltern in der Zeit, wie Gott sein Vater ist von Ewigkeit bis in alle Ewigkeit. Die Beiden waren die Eltern des Menschensohnes; der himmlische Vater der seines Wortes – des Logos – seiner Weisheit (vgl. 1Kor 1,24), jene Macht, durch die er alles erschaffen hat…
Wundern wir uns deshalb nicht, wenn die Evangelisten uns den Stammbaum Jesu anhand von dem des Josef und nicht von dem der Maria darlegen (Mt 1,1; Lk 3,23). Wenn Maria ohne Fleischeslust Mutter geworden ist, dann ist Josef ohne körperliche Vereinigung Vater geworden. Somit kann er den End- oder den Ausgangspunkt vom Stammbaum des Erlösers bilden, ohne deshalb sein Vater dem Fleisch nach zu sein. Seine grosse Reinheit bestätigt seine Vaterschaft. Maria, seine Ehefrau, hat ihn als Ersten nennen wollen: “Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht” (Lk 2,48)…
Wenn Maria den Erlöser ausserhalb der Naturgesetze empfangen hat, dann war der Hl. Geist auch bei Josef am Werk, bei Beiden also gleichermassen wirkend. “Josef, ihr Mann, der gerecht war” (Mt 1,19), so formuliert es der Evangelist Matthäus. Der Ehemann war gerecht, seine Ehefrau war gerecht: Der Hl. Geist ruhte auf diesen beiden Gerechten und hat den Beiden einen Sohn geschenkt.
Lesungen
Buch Jeremia 26,1-9
Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, erging vom Herrn dieses Wort:
So spricht der Herr: Stell dich in den Vorhof des Hauses des Herrn, und sag zu den Leuten, die aus allen Städten Judas kommen, um im Haus des Herrn anzubeten, alles, was ich dir ihnen zu verkünden aufgetragen habe; kein Wort sollst du weglassen.
Vielleicht hören sie und kehren um, jeder von seinem bösen Weg, so dass mich das Unheil reut, das ich ihnen wegen ihrer schlechten Taten zugedacht habe.
Sag also zu ihnen: So spricht der Herr: Wenn ihr nicht auf mein Wort hört und meiner Weisung nicht folgt, die ich euch gegeben habe, wenn ihr nicht auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört, die ich immer wieder zu euch sende, obwohl ihr nicht hört, dann verfahre ich mit diesem Haus wie mit Schilo und mache diese Stadt zu einem Fluch bei allen Völkern der Erde.
Die Priester, die Propheten und das ganze Volk hörten, wie Jeremia diese Worte vor dem Haus des Herrn vortrug.
Als Jeremia alles gesagt hatte, was er im Auftrag des Herrn vor dem ganzen Volk zu verkünden hatte, ergriffen ihn die Priester, die Propheten und alles Volk und schrien: Jetzt musst du sterben.
Warum weissagst du im Namen des Herrn: Wie Schilo wird es diesem Haus gehen, und diese Stadt wird verwüstet und entvölkert werden?
Das ganze Volk rottete sich beim Haus des Herrn um Jeremia zusammen.
Psalm 69(68),5.8-9.10.13.14
Zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf
sind die, die mich grundlos hassen.
Zahlreich sind meine Verderber, meine verlogenen Feinde.
Was ich nicht geraubt habe, soll ich erstatten.
Denn deinetwegen erleide ich Schmach,
und Schande bedeckt mein Gesicht.
Entfremdet bin ich den eigenen Brüdern,
den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd.
Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt;
die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.
Man redet über mich in der Versammlung am Tor,
von mir singen die Zecher beim Wein.
Ich aber bete zu dir,
Herr, zur Zeit der Gnade.
Erhöre mich in deiner grossen Huld,
Gott, hilf mir in deiner Treue!
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