Über den Willen Gottes
Kann man so sicher sagen, was Gott denn will? Ist es nicht seinem absoluten Sein und seiner Vollkommenheit widersprechend, etwas zu wollen?
Gastkommentar von Michael Gurtner
Salzburg, kath.net, 18. Juli 2014
Oft hören wir das Argument, das eine oder das andere sei “dem Willen Gottes entsprechend”. Mitunter mag diese Aussage manchen zweifelhaft oder suspekt dünken, denn etwas zu wollen scheint vielen zu “ungöttlich”. Es klingt nach einer gewissen inneren Abhängigkeit, einem Streben nach etwas Aussergöttlichem, und überhaupt: kann man so sicher sagen, was Gott denn will? Ist es nicht seinem absoluten Sein und seiner Vollkommenheit widersprechend, etwas zu wollen?
Manche meinen das Argument des göttlichen Wollens wohl deshalb nicht gelten lassen zu können, weil es mit deren eigenem Wollen nicht in Übereinklang steht, und es ist auch zuzugeben dass umgekehrt mitunter manche der Gefahr nur allzu leicht erliegen, ihr eigenes Wollen dem göttlichen Willen zu unterschieben. Der eigene Wunsch wird nicht selten mit dem göttlichen Wollen zu legitimieren versucht, und geht daher argumentativ in die falsche Richtung. Wo dieses Argument gebraucht wird muss es unbedingt deduktiver Abstammung sein, niemals induktiver. Doch dort, wo es als Argument recht gebraucht wird, dort ist es das stärkste aller Argumente überhaupt.
Als Einstieg in das Thema wollen wir die Vaterunser-Bitte einführen. Es ist jenes Gebet, welches uns der Gottessohn selbst zu beten gelehrt hat. “Fiat voluntas tua”, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Christus selbst also lehrt uns, dass es einen göttlichen Willen gibt, der sich sowohl auf die sichtbare als auch auf die unsichtbare Schöpfung bezieht. Ähnliches können wir aus dem Blutgebet am Ölberg ableiten, als Jesus seinen Vater bittet, den Kelch an ihm vorübergehen zu lassen, “aber nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe”. Darüber hinaus findet sich in der Heiligen Schrift, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, eine stattliche Anzahl weiterer Hinweise auf das Vorhandensein eines Wollens Gottes. Die Existenz eines göttlichen Wollens ist also gesicherte Lehre, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick Gottes unwürdig erscheint, etwas zu “wollen”, so als ob er nicht ohnedies alles hätte. Dieses Gefühl kann in uns aufsteigen, wenn wir das göttliche Wollen denken wie das menschliche Wollen, so wie wir es aus uns selbst kennen. Deshalb ist es wohl angebracht, einmal näher über das Wollen Gottes nachzudenken, besonders um die Unterschiede zu unserem eigenen Wollen hervorzuheben.
Zunächst einmal ergibt sich die Notwendigkeit des göttlichen Wollens aus dem Zusammenspiel von göttlicher Vollkommenheit und der Güte Gottes. Weil Gott gut ist, und er an sich vollkommen, und daher auch in seiner Güte vollkommen ist, liebt er die Güte als solche dermassen, dass er sie auf alles andere ausgedehnt sehen möchte. Schon in der Weltenschöpfung sehen wir, wie Gott die Erde nach seinen Ideen und seinem Willen geschaffen hat, und weil die Erde nach seinem vollkommenen Willen erschaffen wurde, wurde sie “gut” und “sehr gut”. Der Wille Gottes ist dessen Wesen nicht fremd, sondern gehört viel mehr zu diesem selbst, weil Gott omnino simplex, also ganz einfach ist. Die Einfachheit Gottes besagt nicht, dass er “unkompliziert” oder “simpel” ist, sondern dass er in sich eine einzige Einheit darstellt, d.h. er auch nichts zusammengesetzt und in nichts teilbar ist. Es ist, wenn wir so wollen, eine numerische Einheit in Gott gemeint, eine Ungeteiltheit und eine Unteilbarkeit. Darum ist in Folge aber auch der Wille Gottes ein unendlich vollkommener Wille.
Dabei ist zu bedenken, dass sich der göttliche Wille gerade wegen seiner Vollkommenheit niemals auf Aussergöttliches als Primärziel beziehen kann, sehr wohl aber als Sekundärziel. Bei uns Menschen ist dies anders, deshalb tun wir uns auch meist etwas schwer mit diesem Gedanken: unser Wollen bezieht sich zumindest teilweise auch auf Dinge, welche sowohl ausserhalb unser selbst, als auch ausserhalb des Göttlichen gelegen sind. Und was wir wollen, das wollen wir meist für uns selbst. Gottes Wollen ist aber nicht von aussen nach innen hin gerichtet. Er will nichts erlangen, sein oder haben, was er noch nicht hätte oder wäre. Denn es gibt kein Gut, das nicht ein Gut Gottes wäre. Gott kann sich nicht steigern oder verbessern. Was aber von Gott getrennt oder von ihm trennend ist (die Sünde, beispielsweise, oder auch die Hölle), das ist nicht in Gott, es ist im Gegenteil bzw. gerade deshalb absolut böse und schlecht, und somit niemals Gegenstand des Wollens des wesenhaft guten Gottes. Der göttliche Wille zielt also nicht auf sich selbst und somit darauf, etwas zu sein oder zu erlangen was Gott nicht selbst ist, sondern umgekehrt, er bezieht sich auf das Andere und für das Andere, um das, was nicht göttlich ist, dennoch am Göttlichen, speziell am innertrinitarischen Liebeskreislauf teilhaben zu lassen. Das Wollen Gottes strebt also nicht nach aussen hin, sondern es ist das Gegenteil, es zieht zu sich her. In Gott fallen das Wollen und das Erkennen, anders als in uns, ineinander zusammen, weil Gott nichts erkennen kann was ausserhalb seiner selbst ist, da er der Seinsgrund, Ursache und Erhalter allen Seins ist. Gottes Wille ist dabei von dermassen unendlicher Kraft, dass sein Wollen reicht um Sein entstehen zu lassen und zu erhalten: Gott sprach, und es wurde. Gott will dabei nicht, weil er (zuvor) etwas erkannt hätte, sondern sein Wollen bezieht sich auf die Hineinnahme in seine sich selbst erkennende Güte. Sein Wollen ist also niemals Begehren (“ich will für mich”), sondern stets reines Wohlwollen (“ich will für den anderen”).
Dies ist ein wichtiger Punkt vor allem für die Katechetik im Bereich der Moraltheologie. Wenn Gott uns Verbote gibt und Grenzen setzt, oder wenn er uns Gebote gibt, welche uns in einer bestimmten Art und Weise einschränken, dann tut er das nicht, weil er für sich etwas haben möchte, sondern weil er etwas für uns möchte: er möchte uns sich selbst. Doch damit wir Gott erreichen müssen wir alles meiden, was seinem Wesen widersprüchlich ist. Unsere Sünden sind Gott kein Hindernis, aber sie sind uns selbst Hindernis. Weil Gott aber auch vollkommen ist, ist er und damit sein Wille unverbesserbar und daher unveränderlich. Er passt sich auch keinen irdischen Moden und Trends an und ist unabhängig davon stets derselbe, ob etwas zeitgemäss ist oder ob “die Leute es heute noch verstehen”. Beispielsweise die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe und die damit verbundene Unmöglichkeit einer zweiten Beziehung ist deshalb nicht einmal diskutierbar, weil die Sachlage aus theologischer Sicht vollkommen klar und eindeutig ist.
Der Wille des Schöpfers ist nach innen hin notwendig, insofern er aus seinem Wesen kommt und in der Einfachheit Gottes begründet ist. Zugleich ist der Wille Gottes aber auch vollkommen frei was die Wirkung nach aussen betrifft: Gott musste keine Schöpfung wollen, aber er wollte sie weil es gut, wenngleich nicht notwendig ist dass sie sei. Seine Güte wird so auch nach aussen hin manifestiert, und durch die Schöpfung selbst schafft er sich Lob wie es gebührlich ist: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Freiheit, Weisheit, Heiligkeit, Vollkommenheit, Güte, Schönheit: alle Eigenschaften Gottes finden sich in seinem Wollen wieder. Wenn Gott das Aussergöttliche will, so will er es in absoluter Freiheit, weil die Freiheit zu seinem Wesen gehört. Dass Gott sich durch seine Schöpfung Lob und Ehre schafft war nicht notwendig, aber durchwegs angemessen. Wenngleich der Wille Gottes ebenso frei ist wie dieser selbst, so bindet sich Gott dennoch gleichsam freiwillig in seinem Wollen an von ihm geschaffene oder zugelassene Situationen, weil er ein treuer Gott ist. Er hält sich sozusagen an seine eigenen, der Welt eingeschaffenen Regeln. So sind wir Menschen nicht seiner unberechenbaren Willkür ausgeliefert wenn wir beispielsweise die Sakramentengnaden erhoffen, sondern unter Wahrung der allgemeinen Voraussetzungen können wir uns sicher sein, dass Gott jedes Mal seine Gnaden ausgiessen möchte, wenn wir beispielsweise die Heilige Kommunion empfangen, insofern die inneren und äusseren Voraussetzungen gegeben sind.
Gott unterwirft sein eigenes Wollen aber gewissen Umständen, welche er selbst geschaffen oder zugelassen hat. Weil Gott allmächtig ist, ist es an sich nicht denkbar, dass er seinen Willen nicht umsetzt, sofern er sein ewiger Ratschluss ist. Gott konnte beispielsweise die Schöpfung nicht misslingen, und wo Gott etwas tun will dort tut er es. Doch indem er seinem Willen gemäss dem Menschen Anteil an der Freiheit gegeben hat, liess er es geschehen, dass der eigene menschliche Wille in Konflikt mit dem göttlichen Willen gerät. Würde Gott nun seinen Willen, welcher immer der Wille zum Guten ist, stets strikt durchsetzen – was er ohne weiteres könnte –, so hätte er dem Menschen letztlich keinen Anteil an der Freiheit gegeben. Gott will also immer nur das Gute, lässt es aber zu, dass sein Wille mitunter nicht verwirklicht wird, weil der Wille des Menschen, der gegen den Willen Gottes steht, sich quasi als der Schwächere durchsetzt, da sich der übermächtige göttliche Wille zugunsten der Freiheit des Menschen zurücknimmt. Es ist dann sozusagen der Wille Gottes, dass sich der Wille des Menschen gegen den Willen Gottes (zumindest vorerst) durchsetzt, und etwas geschieht, was nicht der Wille Gottes ist, sondern diesem vielleicht sogar direkt widerspricht.
Wir sagten vorhin bereits kurz, dass der Wille Gottes aus seinem eigenen Wesen entspringt. Dass Gott einen Willen hat ist eine Notwendigkeit, in seinem Wollen selbst ist er hingegen frei. Dass das Wollen Gottes aus seinem Wesen entspringt impliziert notwendig, dass Gottes Wille ein Liebeswille ist, denn die innertrinitarische Dynamik der göttlichen Personen ist wesentlich ein Liebesgeschehen, welches diesem erst nachfolgend nach aussen hin seinen Ausdruck in der Schöpfungswirklichkeit findet. Ohne die göttliche Selbstliebe wäre auch keine Schöpfung als Ausfluss aus derselben. Es ist zu betonen, dass ohne Gott und seine Selbstliebe erst gar nichts Aussergöttliches wäre. Weil dies die “Fliessbewegung2 der göttlichen Liebe und damit verbunden auch des göttlichen Wollens ist, liebt Gott die von ihm erschaffene Welt um seiner selbst willen, da alles Gute, was in den geschaffenen Dingen steckt und welche sie auch gut und daher gottverbunden und liebens-würdig machen, von Gott stammt. Als seine Geschöpfe haben sie Anteil an dessen Güte und seiner eigenen Liebe, deren gewollter und geliebter Ausfluss sie sind.
Dennoch ist Gott selbst immer wieder das letzte Ziel seines Wollens, weil sich göttliches Wollen immer auf Vollkommenheit bezieht und nichts ist vollkommener als Gott selbst. Die geschaffene Welt liebt und will er, weil sie durch ihr Erschaffensein stückhaft an Göttlichem Anteilhaben insofern sie in ihrer Geschöpflichkeit mit ihrem Schöpfer verbunden und von ihm gewollt sind. Die göttliche Liebe bezieht sich also nicht auf deren notwendige Unvollkommenheit, sondern auf deren Verbundensein mit dem Vollkommenen schlechthin, auf deren Ausdrucksein der göttlichen Liebe, welche alles hervorzubringen vermag. Dadurch ist gleichsam “garantiert”, dass Gott den Menschen auch liebt, trotzdem er Sünder ist. Er kann den Sünder vollkommen lieben und die Sünde hassen, weil auch im Sünder das Band erhalten ist, das ihn mit seinem allheiligen Schöpfer verbindet. Solange der Mensch also auf Erden lebt kann er niemals so derart verdorben sein, als dass er vollkommen aus der Liebe Gottes verstossen wäre.
An dieser Stelle könnte man den Einwand erheben, Gott sei ein eitler, selbstgefälliger und nazistischer Gott, wenn das eigentliche Liebesobjekt er selbst ist, und er über die Liebe und das Wollen der Schöpfung gleichsam erst recht wieder sich selbst liebt. Dagegen ist zu halten, dass Gott aus seiner Schöpfung zwar Ehre erhält, aber er diese nicht aus Eitelkeit, sondern aus Güte erschuf. Die Ehre entwächst aus der Güte der Schöpfung, die ein Abglanz der Güte des Schöpfers ist. Gott wollte die Schöpfung nicht aus Selbstgefälligkeit, denn der einzige der durch die Schöpfung nichts gewinnt ist Gott selbst, da er an und in sich in höchste Masse vollkommen ist. Allein die Geschöpfe selbst ziehen einen Nutzen aus der Schöpfung Gottes. Die Alternative zu einer Schöpfung die allein schon durch ihre Existenz Gott lobt wäre, nicht geschaffen zu haben, oder – was aber Gott unmöglich ist – eine schlechte Schöpfung. Die Güte einer Sache gereicht Gott automatisch zur Ehre. Es ist etwas vergleichbar mit einem gelungenen Kunstwerk: dieses ehrt durch seine Schönheit den Künstler gleichsam automatisch, auch wenn er nicht wollte. Diese Ehre kann er nur verhindern, wenn er nicht künstlerisch tätig ist, oder minderwertige Werke schafft. Je höher jedoch die Qualität seiner Werke, desto höher auch die daraus entwachsender Ehre.
An dieser Stelle müssen wir nochmals ins Spiel bringen, was wir bereits vorhin sagten: Gottes Wollen, das immer ein Liebeswollen ist, ist niemals Begehren (“ich will für mich”), sondern stets reines Wohlwollen (“ich will für den anderen”). Das steht in keinem Widerspruch dazu, dass Gottes Liebe immer eine Selbstliebe ist und sich auf sich selbst bezieht. Er liebt seine Schöpfung und seine Geschöpfe, aber indem er diese liebt, liebt er auch sich selbst. Dies steht in Einklang mit dem absoluten Wohlwollen Gottes gegenüber dem Menschen und der Schöpfung allgemein, denn gerade so wird auch die Vollkommenheit der Geschöpfe, und speziell auch des Menschen erhöht. Denn je mehr Gott seine Ehre durch die Schöpfung bezweckt, desto “qualitätsvoller” und besser sind seine Geschöpfe erschaffen. Auf Grund der Tatsache, dass alle Geschöpfe notwendig in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Gott stehen, weil sie allein und nur auf Grund seines Schöpferwortes sind, und sie niemals sein könnten wenn er sie nicht gewollt und erschaffen hätte, kann der Mensch oder ein anderes Geschöpf auch niemals der Endpunkt der eigentliche Endzweck sein. Auf Grund seiner Verbindung zum Schöpfer geht es hinter dem Menschen gleichsam immer noch weiter. Gott kann nicht das Endliche und Unvollkommene mehr wollen als das Unendliche und Vollkommene – also sich selbst. Doch gerade weil seine Liebe immer und notwendig auch eine Selbstliebe ist, macht er den Menschen sich selbst so ähnlich als nur möglich. Darin ist der letzte Grund gelegen, dass wir als Person erschaffen sind. Darin besteht unsere innere Freiheit letztendlich: dem absolut Wahren, Guten und Schönen zugeordnet und diesem nachgestaltet zu sein, und im Letzten in keiner anderen Abhängigkeit zu stehen als in jener des vollkommenen und liebenden Gottes. Gerade so wird der Mensch seiner Natürlichkeit überhoben und kann teilnehmen am ewigen dreifaltigen Liebesgeschehen, indem er in das göttliche Leben hineingenommen wird.
Auf Grund seiner Vollkommenheit kann Gott das Böse niemals direkt wollen. Sehr wohl aber kann er Dinge wollen, welche wir als Übel oder gar als böse empfinden, in Wirklichkeit aber uns Medizin und Heilmittel sind. Denn viel mehr noch als an unserer endlichen Existenz ist Gott an unserer unendlichen, ewigen Existenz gelegen. Deshalb lässt er Übel zu oder will sie sogar mitunter (Strafen), aber nicht weil sie etwas Böses und ein Übel im eigentlichen Sinne wären, sondern ein Gut insofern sie letztlich zu einem noch viel höheren Gut führen, sofern wir uns dorthin auch führen lassen. Gott kann daher in seiner Schöpfung in einer bestimmten Situation ebenso handeln oder nicht handeln wollen, ebenso kann er in jener Weise handeln, wie er will. Dass wir zurecht behaupten, Gott kann nicht das Böse schaffen, er kann nicht sündigen und nicht gegen sein eigenes Wesen wollen (und daher auch nicht sich selbst nicht-wollen) sind dabei keine Einschränkungen seiner absoluten Freiheit und Allmacht, vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Das Böse und die Sünde weiten nicht das Gute aus und eröffnen keinen neuen Raum des Möglichen, sondern ganz im Gegenteil, das Böse und die Sünde schränken die Freiheit gerade ein. Weil Gott aber unendlich frei und heilig ist, ist er dem Bösen nicht nur nicht unterworfen, sondern zum Bösen unfähig, weil seine Freiheit dermassen gross und vollkommen ist, dass er nichts wollen (und folglich auch nichts tun) kann, was seiner wesenhaften Güte und Freiheit widerspricht. Gott kann also nichts Böses tun, nicht weil er einer Einschränkung unterliegen würde, sondern gerade im Gegenteil, weil er keiner Einschränkung unterliegt. Denn das Böse setzt immer Unfreiheit und Unvollkommenheit voraus.
Die Notwendigkeit, das Gute (und damit in erster Linie sich selbst) zu lieben und das Böse zu hassen setzt der Freiheit des Wollen Gottes also keine Grenzen, sondern umgekehrt, seine grenzenlose Freiheit ist es welche die Liebe Gottes so dermassen grenzenlos sein lässt, dass sie sich über sich selbst hinaus auch auf das Aussergöttliche hinauszureichen vermag, so dass er es wollen konnte, seine Güte in einer guten Schöpfung mit gottebenbildlichen Geschöpfen – den Menschen – manifest werden zu lassen.
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