Im Südsudan droht Hungersnot

Mehr als 1 Million Menschen geflohen

Mehr als eine Million Menschen sind ausgerechnet während der Aussaat-Saison vor Kämpfen im Südsudan aus ihren Häusern geflohen. Darum droht jetzt, nach Einschätzung der UNO, eine Hungersnot.

Die Hohe UNO-Kommissarin für Menschenrechte, Navy Pillay, war am Dienstag zu Gesprächen mit Politikern in Juba. Sie zeigte sich “schockiert”, dass sich offenbar niemand dort angesichts der heraufziehenden Hungerkatastrophe Sorgen mache. “Wenn es zu der Hungersnot kommt, dann sind vor allem die politischen Führer im Land dafür verantwortlich”, so Pillay. Präsident Salva Kiir und sein früherer Vizepräsident Riek Machar, deren Anhänger sich heftig bekämpfen, hätten im Januar ein Ende der Feindseligkeiten beschlossen, sich aber nicht daran gehalten. Pillay wörtlich: “Südsudan steht am Rand eines Desasters.”

UNICEF fürchtet, dass bis zu 50.000 Kinder unter fünf Jahren im Lauf dieses Jahres im Südsudan an Unterernährung sterben könnten. Insgesamt spricht die UNO von sieben Millionen Menschen im Land, denen dieses Jahr die Hungersnot droht. Der UNO-Gesandte zur Verhinderung von Völkermord, Adama Dieng, fürchtet sogar ein Abrutschen des Landes in einen Genozid. Der Konflikt habe “eine gefährliche Wendung genommen”, es häuften sich im Südsudan Angriffe auf Zivilisten “wegen ihrer ethnischen oder vermeintlichen politischen Zugehörigkeit”. US-Aussenminister John Kerry wird diese Woche nach Südsudan reisen, um politischen Führern in Juba mit Sanktionen zu drohen. Auch eine Delegation des Weltkirchenrates unter Generalsekretär Olav Fykse Tveit will am Freitag in Juba eintreffen, um politische und religiöse Führer zu dringenden Friedens- und Versöhnungsmassnahmen zu bewegen.

rv/div 01.05.2014 sk

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