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Im Jahr 318 n. Chr. erliess Kaiser Konstantin ein Gesetz, das es allen Römern verbot, ihre Kinder zu töten. Bis dahin war es bei ihnen Brauch gewesen, jedes neu geborene Kind dem “pater familias” vor die Füsse zu legen. Nur diejenigen, die er vom Boden aufhob, durften weiterleben und wurden in die “familia” aufgenommen. Uneheliche und behinderte Kinder sowie Mädchen hatten damals derart schlechte Karten, dass Kaiser Konstantin die Beachtung seines neuen Gesetzes nur durch Verhängung tödlicher Strafen durchzusetzen vermochte.

Ein “pater familias” – damals der unumschränkte Herrscher über die gesamte Familie, einschliesslich der Kinder der Schwiegerkinder sowie der Sklaven – der dabei ertappt wurde, dass er eines der neugeborenen Kinder aussetzte, statt in sein Haus aufzunehmen, wurde mit Schlangen und anderem Getier in einen Sack eingenäht und zusammen mit ihnen ertränkt.

König Philippe repräsentiert nur und herrscht nicht über das heutige Königreich Belgien, das einst von Caesar erobert und von Augustus zur Provinz des Römischen Reiches gemacht worden war. Philippe fehlt also die Machtfülle eines Konstantins. Und doch könnte er das vom Parlament beschlossene Gesetz, das die Ausweitung der Euthanasie auf Kinder ohne jede Altersbegrenzung vorsieht, aufhalten. Dazu bräuchte er diesem nur seine Unterschrift verweigern. Bedauerlicherweise ist damit jedoch nicht zu rechnen. Vor fast 14 Jahren sollte der damalige König Baudouin, ein praktizierender Katholik, die Liberalisierung der belgischen Abtreibungsgesetzgebung unterzeichnen, damit dieses Rechtskraft erlangen konnte. Badouin, der drei Jahre später kinderlos starb, fand einen Weg, seinem Gewissen zu gehorchen und dennoch keine Staatskrise heraufzubeschwören. Er liess sich für einen Tag “regierungsunfähig” erklären. Während diesem, dem 4. April 1990, übernahmen alle Regierungsmitglieder – wie in der Verfassung vorgesehen – die Funktion des Königs und setzten mit ihren Unterschriften das ungerechte Gesetz in Kraft.

Belgien Rückfall in die Barbarei wird nicht aufzuhalten sein.