5. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Matthäus 5,13-16

Selige Anna Katharina Emmerick: Tagesheilige

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäss darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.

So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. José Maria Escriva de Balaguer (1902 – 1975), Priester, Gründer des Opus Dei
Predigt zum 04/05/1957

“Ihr seid das Salz der Erde… Ihr seid das Licht der Welt”

Die Welt mit Licht erfüllen, Salz und Licht sein: auf diese Art und Weise hat der Herr die Sendung seiner Jünger beschrieben. Bis an die Enden der Erde die Gute Nachricht von der Liebe Gottes zu bringen: dafür sollten alle Christen ihr Leben einsetzen, auf die eine oder andere Art und Weise. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen. Wir müssen von dem Wunsch verzehrt werden, dabei nicht unter uns bleiben zu wollen, wir müssen die anderen dazu ermutigen, etwas zu jener göttlichen Sendung beizutragen, Freude und Frieden in die Herzen der Menschen zu bringen. “In dem Mass, in dem ihr selbst voranschreitet”, schreibt der Hl. Gregor der Grosse, “sammelt die anderen um euch; seid erfüllt von dieser Sehnsucht nach Weggefährten auf eurem Weg zum Herrn.”

Doch erinnert euch, dass “während die Leute schliefen”, vor sich hin dösend, der Feind kam und Unkraut säte, wie der Herr in einem seiner Gleichnisse erzählt (Mt 13,25). Als Menschen sind wir dafür anfällig, uns vom Schlummer des Egoismus und der Oberflächlichkeit übermannen zu lassen, unser Herz durch Hunderte von flüchtigen Eindrücken zerstreuen zu lassen, uns vor einer in die Tiefe gehenden Suche nach dem wahren Sinn der irdischen Gegebenheiten zu drücken. Eine traurige Angelegenheit, dieser Dämmerschlaf, der die Würde des Menschen erstickt und ihn zum Sklaven der Traurigkeit werden lässt!…

Es geht also darum, all jene aufzuwecken, die in diesem schlechten Schlummer vor sich hin gedöst haben; man muss ihnen in Erinnerung rufen, dass das Leben kein Spiel ist, sondern ein göttlicher Schatz, der Frucht hervorbringen soll. Man muss auch denjenigen den Weg weisen, die voll des guten Willens und lobenswerter Wünsche sind, doch nicht wissen, wie sie umzusetzen sind. Christus drängt uns (vgl. 2Kor 5,14): Ein jeder von euch soll nicht nur Apostel sein, sondern auch Apostel der Apostel, der die anderen mit sich fortreisst, der sie ermuntert, ebenfalls Christus bekannt zu machen.

Buch Jesaja 58,7-10

So spricht der Herr: Teile an die Hungrigen dein Brot aus, nimm die obdachlosen Armen ins Haus auf, wenn du einen Nackten siehst, bekleide ihn und entziehe dich nicht deinen Verwandten.
Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Wunden werden schnell vernarben. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach.
Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich. Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest,
dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.

Psalm 112(111),4-5.6-7.8-9

Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht:
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht ist.

Niemals gerät er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten.
Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;
sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.

Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie;
denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger.
Reichlich gibt er den Armen,
sein Heil hat Bestand für immer;
er ist mächtig und hoch geehrt.

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 2,1-5

Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen.
Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen ausser Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten.
Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch.
Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden,
damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes.

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