Communiqué Bistum Chur

Auswertung des Fragebogens zur Bischofssynode 2014/2015 betreffend die Familienpastoral

Quelle
Klare Stellungnahme des Bistums Chur
Die Kirche muss missionarischer werden
Bessere Ehevorbereitung notwendig

4. Januar 2014

Nachdem bereits verschiedene Diözesen in Deutschland die Auswertung des Fragebogens aus Rom zur Bischofssynode 2014 betreffend “Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung” veröffentlichten, geht auch das Bistum Chur diesen Weg. Im Sinne der Transparenz wird die Auswertung des Fragebogens publiziert, den alle Mitarbeitenden des Bistums am 7. November 2013 erhalten haben.

Das Bistum hält sich an den Charakter des Fragebogens von Papst Franziskus. Bei diesem geht es um eine Erhebung der Situation, nicht um eine Meinungsumfrage zur kirchlichen Lehre, wie dies in einigen Medien dargestellt wurde.

Die Auswertung des Original-Fragebogens im Bistum Chur zeigt, ähnlich wie in Deutschen Diözesen, dass die Lehre der katholischen Kirche und die Lebenspraxis vieler Gläubigen auseinandergehen, vgl. dazu beispielsweise die Auswertung des Fragebogens im Erzbistum Köln: http://www.erzbistum-koeln.de/seelsorge und glaube/ehe und familie

Es zeigt sich, dass einer Mehrheit der Gläubigen wesentliche Inhalte der katholischen Glaubenslehre nicht mehr bekannt sind. Oft beschränkt sich das Wissen auf Schlagworte zu gewissen Vorgaben, die isoliert sowie ohne sinnstiftenden Glaubenshintergrund wahrgenommen werden und die deshalb nicht innerlich angenommen werden können. Dazu passend zeigt die Auswertung eine wiederkehrende Erfahrung aus der Seelsorge: Viele Gläubige nehmen die Lehre der Kirche dankbar an, wenn sie ihnen liebevoll, aber unverkürzt nahegebracht wird. So ist der grosse Mangel an Kenntnis dessen, was der Glaube der Kirche wirklich beinhaltet, aus Sicht des Bistums Chur einer der Hauptgründe für das Auseinanderdriften zwischen dem Lebensstil vieler Gläubigen und der kirchlichen Lehre.

Die Auswertung des Fragebogens zeigt, dass der Mangel an Glaubenswissen zu gross ist, um darin nicht auch ein Versagen der kirchlichen Verkündigung zu erkennen. Aus der Auswertung ist erkennbar, dass es die Kirche in der Schweiz, um in einer säkularisierten Gesellschaft nicht anzuecken, zumindest teilweise versäumt hat, den unverkürzten Glauben gelegen oder ungelegen darzulegen.

Das Bistum Chur glaubt daran, dass ein besseres, mit dem Herzen angenommenes Glaubenswissen in Zukunft wieder zu einem vertiefteren Glaubensleben führen kann. Das Bistum hat in der Beantwortung des Fragebogens zudem konkrete Vorschläge gemacht zu einer Seelsorge, welche die Nöte der Menschen erkennt, aber zugleich den Glauben der Kirche als Massstab für diese Seelsorge respektiert. Der Bischof von Chur ist dankbar, dass mit der Umfrage von Papst Franziskus eine vertiefte Beschäftigung mit der Familienpastoral im Kontext der Evangelisierung möglich wird. Er empfiehlt die Arbeit der kommenden Bischofssynode dem Gebet der Gläubigen.

Anhang: Auswertung des Fragebogens   

Chur, 4. Januar 2014
Medienkontakt:
Giuseppe Gracia
Bischöflich Beauftragter für Medien und Kommunikation
Hof 19
7000 Chur
079 632 61 81

2 Antworten auf Communiqué Bistum Chur

  • admin:

    Herzlichen Dank für Ihren Kommentar
    Unsere Arbeit ist als ununterbrochener Aufruf zum Gebet für den angeschlagenen Glauben in unserem Lande gedacht. Durch die Vermittlung von weltweiten Aktivitäten sollen die desorientierten, resp. uninformierten Gläubigen erneut Vertrauen gewinnen. Sie sollen sich wieder an unserer Kirche ausrichten, sich ein autonomes Urteil bilden und so der ewigen Wahrheit folgen können.

  • Marquard Imfeld:

    Dem Bistum Chur sei gedankt für die geleistete Arbeit. Die ausgewerteten Antworten bestätigen, wie weit sich der Glauben im Bistum Chur verflüchtigt hat. Im Bistum Basel, vor allem in der Region Basel, oder in Luzern, wird das Resultat wohl ähnlich sein. Ich bin gespannt auf die Auswertung, welche Bischof Felix Gmür publizieren wird. Wie kann der Glauben gestärkt werden? Wichtige Stichworte hat Bischof Vitus Huonder genannt. Zudem: man ist fast geneigt zu sagen, dass das “Jahr des Glaubens” um einige weitere Jahre ausgedehnt werden sollte, um den katholischen Glauben unverkürzt verkünden zu können. Die “pastoralen Anstösse” durch Papst Franziskus, besonders im Zusammenhang mit der “Familie”, und seinen Aufrufen, an der Front zu wirken, werden auch weiter helfen. Zudem hilft das Gebet, allein oder in Gebetsgruppen – Aufrufe zum Gebet werden hilfreich sein.

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