2015 wird Jahr der Orden und geistlichen Gemeinschaften

Papst Franziskus hat 2015 zum “Jahr des geweihten Lebens” ausgerufen

Stift MelkQuelle

Der Schwerpunkt sei dabei auf die geistlichen Berufungen zu legen. Das kündigte der Papst vor Leitern der Ordensgemeinschaften an.

Vor rund 120 Mitgliedern der Vereinigung männlicher Ordensoberer, die Ende November in Rom tagten, unterstrich Papst Franziskus auch die grosse Bedeutung der Orden für das Leben der Kirche und die Glaubensweitergabe.

Die Orden versammelten “Männer und Frauen, die die Welt aufwecken können”, so Franziskus, der als Jesuit selbst einer Ordensgemeinschaft angehört. Ihr Leben sei eine prophetische Mission und die “konkreteste Form” der Nachfolge Christi: “Gott ruft uns, unser Nest zu verlassen und an die Grenzen der Welt gesandt zu werden”, so der Papst. Allerdings sei von jedem Christen eine “Radikalität” in der Umsetzung des Glaubens verlangt.

Derzeit blühten die Orden in Weltregionen, in denen die Kirche noch jung sei, führte Franziskus aus. Dies verlange von den Orden eine besondere Kompetenz im interkulturellen Dialog. Der Papst mahnte die Oberen, diese kulturelle Vielfalt auch in der Zusammensetzung des Leitungspersonals umzusetzen. Ordensmitglieder aus verschiedenen Kulturkreisen brächten auch unterschiedliche Ausdrucksformen von Charisma mit.

Gegen Heuchelei und Klerikalismus

Orden müssten jede Art von Heuchelei und Klerikalismus vermeiden, so der Papst, der sich nach Angaben des vatikanischen Presseamtes drei Stunden Zeit für die Fragen der Ordensoberen nahm. Die spirituelle Bildung von Ordensangehörigen sei ein Werk der geistlichen Kunst und keine Polizeiarbeit, betonte er: “Das Ziel ist, Ordensleute zu formen, die ein zärtliches Herz haben, und keines, das vom Essig sauer geworden ist.”

Der Ordensdienst verlangt nach seinen Worten Geschwisterlichkeit innerhalb der Gemeinschaft. Unterschiede und Konflikte müssten ausgehalten werden. Zudem sollten die Bischöfe Ordensgemeinschaften nicht als blosse Helfer für ihren Auftrag betrachten, sondern als Bereicherung der Diözesen.

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