Angelus am 4. Adventssonntag
Josef, der gerechte und treue Mann, der dem Willen Gottes folgt
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Hl. Joseph von Nazaret
Franziskus über die Grösse Josefs, der sich die Seele nicht vom Groll vergiften lies, sondern zutiefst den Willen Gottes verspürte. Von Armin Schwibach
Rom, kath.net/as, 22. Dezember 2013
Vierter Adventssonntag – „O König der Völker“. In seiner Ansprache vor dem Mittagsgebet des Angelus betrachtete Papst Franziskus das Evangelium des vierten Adventsonntags (Mt 1,18-24) über die Geschehnisse vor der Geburt Jesu, wie Josef sie erlebte.
Josef und Maria lebten in Nazareth und wohnten noch nicht zusammen, da die Ehe noch nicht vollzogen gewesen sei. In der Zwischenzeit sei Maria durch das Werk des Heiligen Geistes schwanger geworden. Josef sei verwirrt gewesen, als er dies bemerke. Das Evangelium erkläre nicht, was er gedacht habe, sage aber das Wesentliche: Josef versuche, den Willen des Herrn zu tun, und sei bereit für den radikalsten Verzicht. Statt sich zu verteidigen und auf sein Recht zu beharren, wähle er eine Lösung, die für ihn ein sehr großes Opfer darstelle: „Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen“ (1,19).
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Dieser kurze Satz fasse ein richtiggehendes inneres Drama zusammen. Dennoch beabsichtige Josef, dem Willen des Herrn zu folgen, und beschließe gewiss unter großen Schmerzen, sich von Maria zu trennen. Dabei handle es sich um eine ähnliche Prüfung wie die des Abraham, als Gott von ihm fordere, ihm seinen Sohn Isaak zu opfern: den Verzicht auf das Wertvollste, auf den geliebten Menschen.
Doch wie bei Abraham schreite der Herr ein, er habe den Gauben gefunden, den er gesucht habe, und eröffne einen anderen Weg: „Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist“ (1,20).
Dieses Evangelium zeige die ganze Seelengröße des Josefs. Josef „war ein Mann, der immer auf die Stimme Gottes hörte und zutiefst seinen geheimen Willen verspürte“. Er habe nicht darauf beharrt, seinem Lebensplan zu folgen, er habe es nicht zugelassen, dass der Groll ihm die Seele vergifte, sondern sei bereit gewesen, sich der Neuheit zur Verfügung zu stellen. So sei er noch freier und größer geworden. Franziskus rief dazu auf, sich nicht von Groll und Hass die Seele vergiften zu lassen.
Indem Josef sich nach dem Plan Gottes angenommen habe, finde er sich selbst, jenseits von sich selbst. Diese Freiheit, auf das zu verzichten, was das Seine ist, auf den Besitz des eigenen Daseins, sowie die volle innere Bereitschaft für den Willen Gottes, „fordern uns heraus und weisen uns den Weg“.
„Bereiten wir uns also auf Weihnachten vor“, so der Papst abschließend, „indem wir Maria und Josef betrachten: Maria, die gnadenreiche Frau, die den Mut hatte, sich ganz dem Wort Gottes anzuvertrauen. Josef, der treue und gerechte Mann, der es vorgezogen hat, dem Herrn zu glauben statt auf die Stimme des Zweifels und des menschlichen Stolzes zu hören. Mit ihnen wollen wir gemeinsam nach Bethlehem gehen“.
Nach dem Angelus forderte Franziskus dazu auf, alles Mögliche zu tun, damit jede Familien eine Wohnung habe: “Familie und eine Wohnung gehören zusammen. Es ist schwierig, eine Familie voranzubringen, ohne eine Wohnung zu haben”. Der Papst antwortete damit auf ein Anliegen von Menschen, die auf dem Petersplatz ein großes Spruchband trugen, auf dem stand: “Die Armen können nicht warten”.
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