Petition: Frauen als Kardinäle
“Mehr als die Hälfte aller Mitglieder in der Kirche sind weiblich”
Die Hinwendung von Papst Franziskus zu den Armen und Unterdrückten erweckt besondere Freude, aber auch Erwartungen. Ebenso seine Aussage, Frauen sollten eine viel stärkere Rolle in der römisch-katholischen Kirche spielen und an Entscheidungen beteiligt werden. Fast überall auf der Welt sind Frauen besonders von Armut, Benachteiligung und Gewalt betroffen. Mehr als die Hälfte aller Mitglieder in der Kirche sind weiblich.
Aber diese Mehrheit wird wie eine Minderheit behandelt. Dabei gibt es hier zahlreiche berufene und hoch qualifizierte Frauen: Ordensfrauen, Theologinnen, Frauen in verantwortlichen Berufen mit starkem Engagement für ihre Kirche.
Sie arbeiten als Seelsorgerinnen im pastoralen und karitativen Bereich, an der Basis, in Schulen, Politik, in kirchlichen Verbänden – oft in ehrenamtlicher Funktion. In Theorie und Praxis setzen sie sich für das Evangelium ein. An wichtigen Entscheidungen werden sie aber nicht beteiligt, so dass eine höchst ungleiche und ungerechte Situation in der katholischen Kirche besteht. Frauen wollen aber nicht mehr Objekte sein, sondern Subjekte (Catharina Halkes), und »ohne Frauen ist keine Kirche zu machen«.Gleichheit und Gerechtigkeit sind zentrale Forderungen der biblischen Propheten. Immer wieder wird für die Dreiheit von »Armen, Witwen und Waisen« besondere Aufmerksamkeit gefordert. Auch Jesus steht ganz auf dem Boden dieser großen prophetischen Tradition und hat Frauen als Jüngerinnen in seine Reich-Gottes-Bewegung berufen.Um der jesuanischen Botschaft der Gerechtigkeit willen machen wir den Vorschlag, eine angemessene Anzahl von Frauen zu Kardinälen zu ernennen.
Weder in der Bibel noch in der Dogmatik und der kirchlichen Tradition spricht irgendein Argument dagegen, das den Papst daran hindern könnte, eine solche Maßnahme baldmöglichst in die Tat umzusetzen. Er ist frei, von der im Kirchenrecht vorausgesetzten Weihe zu dispensieren, wie dies in der Vergangenheit immer wieder geschehen ist. Bis ins 19. Jahrhundert wurden gelegentlich Laien vom Papst zu Kardinälen ernannt.
Als Verantwortlicher für die Einheit und Leitung der ganzen Kirche könnte er sofort erste Schritte dafür unternehmen, dass die »größere Hälfte« der Kirchenmitglieder an wichtigen Entscheidungen und der nächsten Papstwahl aktiv beteiligt würde. Es wäre eine sehr kluge und diplomatische Entscheidung, wenn der Papst, indem er die Gleichstellung der Frauen in den eigenen Kreisen in die Tat umsetzt, zeigen würde, dass die katholische Kirche nicht so frauenfeindlich ist, wie sie oft dargestellt wird.
Es wurde Frauen immer wieder empfohlen, die vorhandenen Spielräume zu nutzen. Die Ernennung zu Kardinälen wäre ein hervorragendes Beispiel solchen Handelns. Dabei ist unser Ziel nicht eine weitere Klerikalisierung der Kirche, sondern eine aktive Beteiligung von Frauen an zentralen Entscheidungen.
Nicht um Anpassung an einen zweifelhaften »Zeitgeist« geht es, sondern um ein Hören auf jene »Zeichen der Zeit« (Johannes XXIII.), die nach über fünfzig Jahren immer noch nicht genügend Raum in der katholischen Kirche haben. Sollten die Verantwortlichen in der Kirche den Patriarchalismus in Theorie und Praxis nicht überwinden und Frauen nicht an entscheidenden Stellen Mitsprache ermöglichen, wird die katholische Kirche immer mehr kompetente und engagierte Frauen verlieren.
Diesen Appell an Papst Franziskus haben unter anderem unterzeichnet:
- Priorin Irene Gassmann, Kloster Fahr (Zürich)
- Sr. Ingrid Grave (Zürich)
- Doris Strahm (Basel)
- Vorstand des Schweizer Katholischen Frauenbundes
- Prof. Walter Kirchschläger (Luzern)
- Anton Rotzetter (Fribourg)
- Prof. Margit Eckholt (Osnabrück)
- Prof. Ursula King (Bristol)
- Prof. Elisabeth Schüssler-Fiorenza (USA)
Die vollständige Liste der Unterzeichnenden finden Sie hier.
Frauen als Kardinäle zu ernennen und zu befördern würde der Kirche weiteren Schaden zufügen. Die folgen der Handkommunion, wenn man genau hinschaut, hat das zwischenzeitlich aufgezeigt.
Jesus Christus hatte nur Männer für seine Nachfolge ausgewählt. Dabei hätte er seine reine Mutter am nächsten gehabt. Unsere Mütter haben eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe in dieser Schöpfung erhalten, nämlich die Hauskirche in der Familie zu organisieren, und den Glauben an die nächste Generation unverkürzt weiterzugeben. Da ist Rang und Namen nicht entscheidend sondern die Aufgabe in der Schöpfung zu erkennen und sich da einzuordnen um Gott alleine zu dienen.