Franz Lackner neuer Erzbischof von Salzburg

Dies wurde heute offiziell in Rom und Salzburg bekanntgegeben 

Quelle
KathTube: Pressekonferenz
Ich komme mit offenem Herzen nach Salzburg’

 – Üble Medienbeschimpfung gegen Andreas Laun und P. Karl Wallner durch Josef Bruckmoser in den “Salzburger Nachrichten” (SN)

Salzburg, kath.net/KAP, 18. November 2013

Franz Lackner ist der neue Salzburger Erzbischof. Der Vatikan hat Montagmittag die Wahl des Salzburger Domkapitels bestätigt. Der 57-jährige Lackner ist der 91. Bischof von Salzburg, der 90. Nachfolger des heiligen Rupertus und der 79. Erzbischof.

“Gott hat wieder einmal überrascht”, erklärte der designierte Erzbischof in einer ersten schriftlichen Stellungnahme. “Auch wenn ich respektvoll vor diesem Ruf innehalte, überwiegt in mir Dankbarkeit und Freude”, so Lackner, der im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag, um 11.30 Uhr, im Erzbischöflichen Palais in Salzburg als neuer Erzbischof vorgestellt wird.

Dankbar für das “zugemutete Vertrauen” wolle er mit Freude und zuversichtlich glaubend “dieses Hirtenamt gewissenhaft nach Kräften annehmen”, so Lackner, der die Salzburger um das Gebet für ihn und gute Aufnahme ersuchte. Gleichzeitig räumte er ein, dass ihm der Abschied von der Steiermark nicht leicht falle, wo er seit 11 Jahren an der Seite von Diözesanbischof Egon Kapellari als Weihbischof wirkt. Lackner wörtlich: “Die Steiermark ist meine Heimat; Herkunft die mich geprägt hat, aber auch befähigt, aufzubrechen und den Pilgerweg des Lebens glaubensvoll weiterzugehen.”

Sobald der nun vom Papst bestätigte Erzbischof, der ja bereits zum Bischof geweiht wurde, dem Domkapitel das päpstliche Ernennungsschreiben präsentiert, hat er von seiner Diözese “kanonisch Besitz ergriffen”. Damit ist er mit allen Rechten und Pflichten Diözesanbischof von Salzburg. Das könnte sehr bald der Fall sein, aber auch noch einige Zeit dauern. In Folge findet dann die feierliche Amtsübernahme statt, für die es derzeit noch keinen bestätigten Termin gibt. Details dazu sind bei der morgigen Pressekonferenz zu erwarten.

Franziskaner mit bewegtem Leben

Der neue Erzbischof von Salzburg Franz Lackner gilt als ein “Multitalent” in der österreichischen Bischofskonferenz. Der 57-jährige Geistliche, der knapp elf Jahre lang als Grazer Weihbischof wirkte, wird u.a. als engagierter Mittler zu Jung und Alt sowie zwischen Spiritualität und Sport geschätzt. Dass Lackner auf dem Dreiervorschlag von Papst Franziskus aufschien, überrascht auch angesichts seiner Zugehörigkeit zum Franziskanerorden nicht, wo er bis zu seiner Bischofsweihe als Provinzial tätig war.

Franz Lackner wurde 1956 in der Gemeinde St. Anna am Aigen (Bezirk Feldbach) geboren und absolvierte in Bad Radkersburg eine Elektrikerlehre. Nach seinem Präsenzdienst 1977 war er 1978 und 1979 als UN-Soldat in Zypern tätig, wo die intensive Beschäftigung mit dem Glauben seinem Leben eine Wende gab. In Vorbereitung auf ein geistliches Leben besuchte er das Humanistische Aufbaugymnasium in Horn und trat 1984 in den Franziskanerorden ein. 1989 legte die ewige Profess ab und wurde am 23. Juni 1991 zum Priester geweiht. Er absolvierte nach dem Theologiestudium in Wien und einem Studienaufenthalt in Dublin (Irland) am “Antonianum” in Rom ein Doktorat in Philosophie über die “Einheit und Vielheit bei Duns Scotus”, das er mit “Summa cum laude” abschloss.

Gleich im Anschluss bis 1997 wirkte Lackner, ebenfalls an der vom Franziskanerorden geführten päpstlichen Universität “Antonianum”, als Professor für Metaphysik, es folgte ein Forschungssemester in Bonn. 1999 wurde er zum Provinzial der Wiener Franziskanerprovinz gewählt und begann seine Tätigkeit als Professor für Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz.

Am 23. Oktober 2002 wurde Franz Lackner von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau und zum Titularbischof von Balecium ernannt. Die Bischofsweihe empfing er im Grazer Dom am 8. Dezember 2002 durch Diözesanbischof Egon Kapellari, Erzbischof Alois Kothgasser und Bischof Johann Weber. In der Österreichischen Bischofskonferenz war er zunächst Referatsbischof für die Kinder- und Jugendseelsorge, während er in Graz die Agenden für die Ständigen Diakone, Kinder- und Jugendpastoral sowie geistliche Berufungen übernahm. Seit 2008 leitet er das Referat “Kirche und Sport” in der Bischofskonferenz und ist darüber hinaus zuständig für den Kontakt zur charismatischen Erneuerung. Bischof Lackner ist außerdem auch Mitglied der Glaubenskommission.

Seinen “guten Draht” zur Jugend, hat er sich bis zuletzt beibehalten: Bei zahlreichen Jugendbegegnungen, u.a. als Begleiter der österreichischen Teilnehmer beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro, spielt er nach wie vor eine grosse Rolle.

“Legatus natus” und “Primas Germaniae”

Als Salzburger Erzbischof ist Lackner auch Metropolit der Kirchenprovinz Salzburg, zu der die Diözesen Gurk, Graz-Seckau, Innsbruck und Feldkirch gehören. Er trägt den Titel eines ständigen Legaten des Papstes (“Legatus natus”) und tritt daher bei offiziellen Anlässen auch im Purpur des Legaten auf.

Der zweite Ehrentitel “Primas Germaniae” war zunächst mit dem Bischofsstuhl von Magdeburg verbunden. Nach dem Westfälischen Frieden (1648), als Magdeburg protestantisch geworden war, wurde der Titel auf Salzburg übertragen.

Im Zusammenhang mit der Salzburger Dreierliste gab es übrigens eine üble Medienentgleisung der Salzburger Nachrichten (SN). “Aber die Dreierliste aus Rom war eine Zumutung”, hiess es in einem Kommentar von Josef Bruckmoser. Wörtlich meinte dieser zu Bischof Andreas Laun und P. Karl Wallner vom Stift Heiligenkreuz dann: “Laun und Wallner sind Repräsentanten einer Kirchenpolitik, die man längst überwunden glaubte. Sie kommen aus einer Zeit, in der der Vatikan mit Bischöfen wie Kurt Krenn und Hans Hermann Groer eine Art Strafgericht über die katholische Kirche in Österreich hat ergehen lassen. Seit Sonntagabend wissen wir, dass der Einfluss jener österreichischen Kirchenkreise, die diese Linie in Rom forcieren, ungebrochen ist.” Die Dreierliste sei eine Drohbotschaft aus dem alten Rom gewesen.

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