“Christen sollen für würdevollen Umgang mit Toten einstehen”

Kardinal Marx warnt in Radiobeitrag davor, dass Bestattungen allein zur Frage der Kosten werden

München, 31. Oktober 2013/Erzbistum München und Freising 

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, warnt davor, dass “die Bestattung der Toten allein zur Frage der Kosten” wird. Es sei eine “besondere Aufgabe, die wir als Christen in unserer Gesellschaft haben, für einen würdevollen Umgang mit dem Tod und mit den Toten einzustehen”, erklärt Kardinal Marx in einem Radiobeitrag für den Bayerischen Rundfunk, der an Allerseelen, Samstag, 2. November, ausgestrahlt wird. “Sowohl im materiellen Sinn als auch im übertragenen Sinn müssen unsere Toten uns etwas wert sein”, sagt Marx. Das bedeute letztlich auch, “dass wir in unseren Familien, Nachbarschaften und in unseren Pfarrgemeinden eine neue Solidarität miteinander entwickeln müssen und können, materiell und geistlich”.

Im Sterben und im Tod sollte “niemand allein gelassen werden”, fordert Kardinal Marx. Es sei nicht hinzunehmen, wenn Menschen einsam sterben und bestattet werden müssten. Christen sollten immer füreinander da sein: “Und das geht eben bis zum Tod und über den Tod hinaus.” Ein respektvoller Umgang mit den Sterbenden und den Toten lehre auch “Respekt, ja Ehrfurcht vor dem Leben jedes Menschen”, unterstreicht Kardinal Marx. Es sei auch wichtig, über den Tod zu sprechen, “denn es berührt den Kern unseres Glaubens und es entscheidet darüber, wie wir mit unseren Toten umgehen”.

Kardinal Marx erinnert daran, dass die Kirche seit ihren Anfängen anders mit den Toten umgegangen sei, “weil sie schon in der antiken Welt den Leib bestattet und nicht wie üblich verbrannt hat”. Darin komme “die Ehrfurcht vor dem Leib zum Ausdruck”. Der Leib sei für Christen nicht einfach nur eine Sache, sondern Ausdruck der Person des Menschen und darin einmalig: Am Leib “finden sich die Spuren des Lebens”. Der christliche Glaube an die Auferstehung meine zwar nicht, “dass der konkrete Leib genauso wieder lebendig wird”, aber dass “alles, was in und mit diesem Leib geschehen ist, jeder einzelne Moment” verwandelt werde und “in die Herrlichkeit des neuen, ewigen Lebens” eingehe. (ck)

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