Papst der Seele, Papst des Kopfes, Papst des Herzens

Kardinal Dolan

Kardinal Dolan von New YorkPapst Johannes Paul II. habe das Spirituelle betont (die Seele), Benedikt XVI. das Intellektuelle (den Kopf), Papst Franziskus betone das Pastorale (das Herz). Das schreibt Kardinal Dolan, Erzbischof von New York.

New York, kath.net/jg, 7. Oktober 2013

Die Pontifikate von Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus könnte man mit den Bildern von Seele, Kopf und Herz charakterisieren, schreibt Timothy Kardinal Dolan, der Erzbischof von New York in einer Kolumne für die Zeitung New York Post.

Bei Papst Johannes Paul II. habe die Seele in verschiedener Hinsicht eine besondere Rolle gespielt. US-Präsident Jimmy Carter habe ihn 1979 bei seinem Besuch im Weissen Haus als “die Seele der Welt” bezeichnet. Die Seele der Kirche schien erschöpft und verwundet, als er nach seiner Wahl am 16. Oktober 1978 auf den Balkon der Peterskirche getreten sei und der Welt zugerufen habe: “Habt keine Angst!”

Er habe immer wieder auf den Vorrang der Seele verwiesen, schreibt Dolan weiter. Deshalb habe er die Gläubigen zum Gebet aufgerufen und immer wieder eine Erneuerung des Geistes betont, die Sakramente und Andachtsformen der Kirche in Erinnerung gerufen, welche die Gnade und Barmherzigkeit Jesu auf uns herabrufen. Dazu gehörten auch sein tiefes Vertrauen zur Gottesmutter Maria und die vielen Selig- und Heiligsprechungen.

Mit Benedikt XVI. sei ihm ein renommierter Theologe, ein beliebter Professor und Autor nachgefolgt, der besonders den Kopf angesprochen habe, fährt Dolan fort. Er habe das grosse intellektuelle Erbe der Kirche neu aufgenommen und uns immer wieder daran erinnert, dass Glaube und Vernunft nicht im Widerspruch zueinander stünden, sondern in Wirklichkeit Verbündete seien.

Papst Franziskus wiederum betone das Herz, ist Dolan überzeugt. Er erinnert sich an einen abgebrühten Reporter, der ihm nach der ersten Predigt des neuen Papstes am 19. März mit Tränen in den Augen anvertraut habe: “Jeden Tag schreibe ich über Krieg, Hungersnot, Mord und Gewalt. Und hier ist dieser Mann und spricht so sanft über Güte und Zärtlichkeit. Ich habe das gebraucht!”

Herzenswärme, Barmherzigkeit, Freude, Zärtlichkeit, auf die Menschen zugehen, Akzeptanz, Liebe, dies seien Worte, die Papst Franziskus oft verwende und sie alle beträfen das Herz, schreibt Dolan.

Johannes Paul II. habe das Geistige (die Seele) betont, Benedikt das Intellektuelle (den Kopf) und Franziskus betone das Pastorale (das Herz). Jeder sei sich im Klaren, dass alle drei Bereiche wesentlich seien, doch setze jeder einen anderen Akzent.

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