Evangelium nach Lukas 18,1-8, 29. Sonntag im Jahreskreis

Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?

Heiliger Wendelin, bitte für unsImpuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis
Angelus: Das beharrliche Gebet
KathTube: Angelus
Hl. Wendelin: Tagesheiliger

In jener Zeit sagte Jesus ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:

In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.
In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind!

Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;
trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.

Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt.
Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern?
Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354 – 430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Auslegung der Psalmen – Psalm 37, 14

“Er erzählte ihnen ein Gleichnis um zu zeigen, dass man ohne Unterlass beten soll”

“All mein Verlangen ist vor Dir” (Ps. 37,10)… Dein Verlangen, das ist dein Gebet. Wenn dein Verlangen unaufhörlich ist, dann ist es dein Gebet ebenfalls. Nicht umsonst hat der Apostel Paulus gesagt: “Betet ohne Unterlass” (1Thess 5,17). Kann er so etwas sagen, weil wir ununterbrochen die Knie beugen, uns mit unserem Leib zu Boden werfen oder unsere Hände zu Gott erheben? Wenn wir behaupten, wir würden nur aufgrund dieser äusseren Bedingungen beten, dann glaube ich nicht, dass wir es ohne Unterlass können.

Doch es gibt ein anderes Gebet, ein innerliches, das nicht unterbrochen wird: das ist das Verlangen. Welcher Beschäftigung du dich auch hingibst, du wirst ohne Unterlass beten, wenn du nach dieser Sabbatruhe verlangst, von der wir sprechen. Wenn du nicht aufhören willst zu beten, dann höre nicht auf, dein Verlangen zu entfachen.

Du verlangst beständig? Dann ist auch dein Hilferuf beständig. Du schweigst erst dann, wenn du aufhörst zu lieben. Was sind das für Leute, die verstummen? Es sind diejenigen, von denen gesagt wird: “Weil das Böse überhand nimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten” (Mt 24,12) Die Liebe, die erkaltet, ist das Herz, das schweigt; die Liebe, die glüht, ist das Herz, das schreit. Wenn deine Liebe beständig ist, schreist du beständig; du schreist beständig, weil du immer noch verlangst; wenn du von diesem Verlangen ganz erfüllt bist, dann deshalb, weil du an die himmlische Ruhe denkst.

Lesungen

Buch Exodus 17,8-13

In jenen Tagen kam Amalek und suchte in Refidim den Kampf mit Israel, sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus, und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen auf den Gipfel des Hügels stellen und den Gottesstab mitnehmen.

Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen.
Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken liess, war Amalek stärker.
Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben ihn unter Mose, und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, so dass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging.

So besiegte Josua mit scharfem Schwert Amalek und sein Heer.

Psalm 121(120),1-2.3-4.5-6.7-8

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Er lässt deinen Fuss nicht wanken;
er, der dich behütet, schläft nicht.
Nein, der Hüter Israels schläft
und schlummert nicht.

Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten;
er steht dir zur Seite.
Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden
noch der Mond in der Nacht.

Der Herr behüte dich vor allem Bösen,
er behüte dein Leben.
Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst,
von nun an bis in Ewigkeit.

Zweiter Brief des Apostels Paulus an Timotheus 3,14-17.4,1-2

Mein Sohn! Bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weisst, von wem du es gelernt hast;
denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst.
Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit;
so wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein.
Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich:

Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.

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