Syrien

“Bank der Träume” für traumatisierte Kinder

Ein Jesuit in Homs

Vor allem die Kinder sind die Leidtragenden des Syrienkonfliktes: Es gibt nicht nur zahlreiche Todesopfer unter ihnen – UNO-Schätzungen sprechen von 10.000-15.000 Kindern, die den Kämpfen bereits zum Opfer gefallen sind – sondern auch die Überlebenden müssen schwer traumatisiert mit der Realität des Krieges zurechtkommen. Hilfe leisten in dieser Situation vor allem kirchliche Einrichtungen, doch nur noch wenige können sich in den umkämpften Gebieten halten. Der Jesuitenpater Ziad Hilal ist einer dieser mutigen Helfer: Er harrt in Homs aus, um Kindern dabei zu helfen, sich auf eine friedliche Zukunft vorzubereiten. Er sagte im Interview mit Radio Vatikan:

Man muss mit Kindern zusammenarbeiten, um gemeinsam die Angst zu überwinden. Es ist wichtig, dass man ihre Gefühle und Gedanken respektiert. Kinder sind das schwächste Glied der Gesellschaft, denn sie haben keine Möglichkeit, sich selber zu schützen. Kinder sind immer von Erwachsenen abhängig. Es ist also wichtig, dass man Kindern in Kriegsgebieten die Möglichkeit gibt, einen ‘Ort des Schreckens´ zumindest geistig zu verlassen.”

Daran arbeiten Pater Hilal und seine Mithelfer, inmitten der von schweren Kämpfen gezeichneten ehemaligen Christenhochburg Homs, die mittlerweile vielen als Sinnbild der Kriegsschrecken gilt:

“Seit zwei Monaten arbeiten wir an diesem Projekt. Wir haben eine sogenannte ‘Bank der Träume´ geschaffen, bei der uns jedes Kind durch eine Zeichnung oder einen Brief seine Wünsche und Zukunftsvorstellungen mitteilen kann. Es gibt viele Kinder, die wollen einfach nur Ingenieur werden, um das Land wieder aufzubauen. Es lohnt sich, die Wünsche der Kinder zu studieren und mit ihnen dann darüber zu sprechen.”

rv 18.07.2013 cs

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