Schweiz

(Keine) Probleme mit Muslimen

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Muslime in der Schweiz sind in ausreichender Weise integriert. Das ist das Fazit eines Berichts der Schweizer Regierung, der an diesem Mittwoch in Bern vorgestellt wurde. Der Bundesrat (Regierung) verzichtet deshalb auf spezifische Massnahmen, um religiöse Differenzen zwischen Personen unterschiedlichen Glaubens abzubauen, heisst es in dem Bericht. Gravierende Probleme kämen nur in Ausnahmefällen vor. Mit den bestehenden Integrationsangeboten könne man bereits jetzt auf allfällige Probleme reagieren. Islamistische Gruppen gebe es in der Schweiz kaum, wie Michael Glauser vom Schweizer Bundesamt für Migration gegenüber dem Schweizer Fernsehen sagt.

“Das sind nur Einzelpersonen, die sich extremistisch äussern. Diese Personen sind uns schon seit Jahren bekannt. Dementsprechend gibt es auch Einreiseverbote.”

Die allermeisten Muslime seien Teil der schweizerischen Gesellschaft, ihre Religionszugehörigkeit stelle sie nicht vor besondere Probleme im Alltag und führe selten zu Konflikten, hält der vom Justizdepartement veröffentlichte Bericht fest. In der Schweiz existiere keine eigentliche muslimische Gemeinschaft, sondern eine Vielzahl von verschiedenen Gemeinschaften, so der Bericht. Diese unterschieden sich vornehmlich nach ethnisch-nationaler und sprachlicher Zugehörigkeit und seien in der Regel untereinander wenig vernetzt. Gleichwohl fühlten sich gemäss dem Bericht Menschen islamischer Religionszugehörigkeit oft in doppelter Weise als “Ausländer” und “Muslim” diskriminiert. Zudem sehen sie sich als Religionsgemeinschaft in der Schweiz benachteiligt, weil der Islam als einzige Religion in der Bundesverfassung namentlich genannt wird und zwar in Zusammenhang mit dem Verbot, Minarette errichten zu dürfen.

Farhad Ashraf ist Präsident der “Koordination Islamischer Organisationen Schweiz”. Er sagt dem Schweizer Fernsehen:

“Die öffentlich-rechtliche Anerkennung des Islams fehlt in der Schweiz. Dadurch entsteht eine Ungleichwertigkeit des Islams gegenüber anderen Religionsgemeinschaften mit den daraus folgenden Benachteiligungen. Dazu zählen fehlende Ausbildungsmöglichkeiten für Geistliche oder fehlende Infrastrukturen wie Friedhöfe etc.”

Am Bericht zur Situation der Muslime in der Schweiz haben verschiedene Bundesstellen in Zusammenarbeit mit den Kantonen gearbeitet. Gemäss Expertenschätzungen leben zwischen 350.000 und 400.000 Muslime in der Schweiz. Rund ein Drittel von ihnen verfüge über das Schweizer Bürgerrecht, viele Migranten lebten mittlerweile in der zweiten und dritten Generation in der Schweiz. Die überwiegende Mehrheit der eingewanderten Muslime stamme aus dem Westbalkan und der Türkei.

kipa/srf 09.05.2013 mg

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