Papst Franziskus besucht Obdachlosenherberge im Vatikan

Mutter-Teresa-Schwestern seit 25 Jahren im Dienst an den Ärmsten Roms

Dono di MariaDono di Maria:  Ein Armenhaus im Vatikan
Mutter Teresa

Vatikanstadt, 23. Mai 2013, zenit.org

Zum 25. Jahrestag seiner Einweihung am 21. Mai 1988 durch den sel. Papst Jo­han­nes Paul II. und der sel. Mut­ter Te­re­sa von Kal­kut­ta hat Papst Franziskus am Dienstagnachmittag um 17.30 Uhr der Casa “Dono di Maria”einen Besuch abgestattet. Begleitet wurde er von Msgr. Georg Gänswein und seinem Sekretär Msgr. Alfred Xuereb.

Angelo Kardinal Comastri und die Generaloberin des Ordens, Mutter Mary Prema Pierick, hiessen das Kirchenoberhaupt willkommen, die Schwestern hatten zu diesem Anlass eine traditionelle, indische Blumengirlande geflochten.

Ebenfalls anwesend waren mehrer hundert Personen, darunter Bewohner des Hauses, Mitarbeiter und Freunde, viele der Schwestern und weitere Missionare der Nächstenliebe aus den verschiedenen Gemeinschaften Roms.

In seiner Ansprache dankte Papst Franziskus den “Missionarinnen der Nächstenliebe” für ihren 25-jährigen Dienst, mit dem sie die göttliche Liebe sichtbar machten.

“Wie oft habt Ihr Euch in diesen Jahren wie der gute Samariter zu den Bedürftigen herabgebeugt, wie oft in deren Augen geschaut und wie oft Eure Hände zur Hilfe gereicht!”, so Franziskus. Die Begriffe Haus, Geschenk und Maria seien an diesem Ort verbunden mit einem Ort des Willkommens, einer Heimat, wo man sich selbst finden könne und in einer Gemeinschaft aufgehoben sei.

Das Geschenk dieses Hauses sei die Gastfreundschaft, materielle und geistige Unterstützung. Aber auch “Ihr seid ein Geschenk für dieses Haus und für die Kirche”, so der Papst. Es werde deutlich, dass Gott zu lieben nicht etwas Abstraktes sei, sondern ganz zutiefst Konkretes: in jedem Menschen das Antlitz Gottes zu sehen und ihm konkret zu dienen.

Maria sei das Beispiel und die Inspiration für alle, die in diesem Haus lebten. Maria zeige, dass die Liebe keine soziale Pflicht sei, sondern der Liebe Gottes entstamme, der göttlichen Nächstenliebe. Die Mutter Jesu sei auch aller Mutter und schaffe Familie, die Liebe zum Nächsten sei aus der Liebe Gottes geboren und sei deren stärkster Ausdruck.

“Ich bete, dass dieser Ort im Herzen Roms auch weiterhin ein Ort des Willkommens, des Geschenks und der Liebe sein möge”, schloss der Heilige Vater.

Die Auf­fang­sta­ti­on für die Ärms­ten der Stadt Roms, geleitet von den “Mis­sio­na­rin­nen der Nächs­ten­lie­be”, liegt di­rekt neben der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on innerhalb des Vatikans. Die “Missionarinnen der Nächstenliebe” wurden von der sel. Mutter Teresa von Kalkutta gegründet.

Das Haus bietet eine täg­li­che Ar­men­spei­sung für hun­der­te von Frau­en und Män­nern, einen Schlaf­platz für die Nacht für etwa 50 bis 70 Frau­en sowie eine ärzt­li­che Ba­sis­ver­sor­gung für Frauen.

Bei der Einweihung hatte Jo­han­nes Paul II. unterstrichen, das Haus entspreche besonders sei­nem Wunsch, zu­min­dest eine teil­wei­se Lö­sung für das gra­vie­ren­de Pro­blem der Ob­dach­lo­sig­keit in Rom zu bie­ten. Innerhalb der Vatikanmauern eine Herberge für die Ärmsten zu errichten, für jene, die keinen Schlafplatz hätten und keine sonstige familiäre und menschliche Unterstützung in ihrem harten Kampf ums Leben, dies sei für ihn ein Herzensprojekt.

Er ver­trau­te das Haus vor allem dem Schutz Marias an. An Mut­ter Te­re­sa, die bei der Rea­li­sie­rung des Pro­jek­tes tat­kräf­tig mit­ge­hol­fen hatte, richtete er sich nach Radio Vatikan damals mit folgenden Worten:

“Ein Wort des be­son­de­ren Dan­kes möch­te ich schlie­ss­lich an Mut­ter Te­re­sa von Kal­kut­ta rich­ten, die von An­be­ginn an mit In­ter­es­se und Hin­ga­be die ge­sam­te Rea­li­sie­rungs­pha­se des Pro­jekts be­glei­tet hat; ihren Töch­tern wurde die Lei­tung und die As­sis­tenz für die Armen an­ver­traut. Ihre all­seits be­kann­te Auf­merk­sam­keit für die Ärms­ten unter den Armen bie­tet die al­ler­bes­ten Vor­zei­chen für den Be­ginn die­ser Ak­ti­vi­tät.”

Der Orden leistet auf der ganzen Welt Dienst an den Ärmsten der Armen. Mehr als 4500 Schwestern arbeiten in 133 Ländern, der Orden unterhält 710 Häuser, darunter Heime für Sterbende, Lepra- oder Aidskranke, Obdachlose und Kinder.

Der liturgische Gedenktag der seligen Ordensgründerin ist der 5. September.

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