Zentralafrikanische Republik
“Wir haben die Schüsse gehört”
Hl. Messe auf dem Petersplatz:
Papst Franziskus, Ostersonntag 2013: KathTube
Am Ostersonntag rief Papst Franziskus dazu auf, die Gewalt und Plünderungen in Zentralafrikanischen Republik sofort zu stoppen. Es solle schnellstmöglich eine Lösung für die politische Krise gefunden werden. Die Rebellengruppe Seleka hat die Macht an sich gerissen und den Präsidenten in die Flucht geschlagen. Frankreich habe inzwischen sogar Soldaten geschickt.
Die Lage in der Republik Zentralafrika ist zunehmend prekär. Die Vereinten Nationen sind aufgrund der Lage und der Menschenrechtsverletzungen besorgt. Missionarsschwester Eliana ist momentan in der Nähe von Bangui, der Hauptstadt von der Republik Zentralafrika. Sie berichtet Radio Vatikan vor Ostern die Situation vor Ort.
“Die Situation ist sehr schwierig, weil sie alles zerstört haben. Wir sind neun Kilometer vom Zentrum von Bangui entfernt und wir haben die Schüsse hören. Wir könne nicht das Haus verlassen, können uns nur zu Fusss bewegen, und wenn sie mit dem Schiessen fortfahren, können wir nur bis zu unserer Pfarrgemeinde gehen, die 500 Meter von uns entfernt ist, und danach gehen wir wieder direkt nach Hause. Wir haben Proviant und für den Augenblick können wir noch den Alltag weiterleben.”
Der Seleka Rebellenchef Michel Djotodia hat sich inzwischen selbst zum Präsidenten ernannt und den vorherigen Staatschef François Bozizé aus dem Land getrieben. Er lädt die Bevölkerung ein zum Alltag zurückzukehren und die Waffen niederzulegen, erzählt Schwester Eliana. Doch die Lage vor Ort sieht anders aus. Berichten zufolge gibt es von Seiten der Rebellen immer noch bewaffnete Plünderungen und immer noch versuchen die Menschen aus dem Land zu fliehen.
“Wir sprechen von vielen Menschen, die in die Felder und in die Wälder geflohen sind, die den Fluss überquert haben, um in den Kongo zu gelangen. Wir sprechen von Plünderungen in Wohnungen, Geschäften, zerstörten Tankstellen, von Todesfällen, auch Ertrunkenen, die versucht haben zu fliehen: Diese sind nicht einmal begraben.”
Laut dem Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga, gibt es bereits vermehrt Angriffe auf Ordensleute. Er hofft, dass dieser politische Konflikt sich nicht zu einem religiösen entwickelt. Auch Missionarsschwester Eliana beobachtet die Angriffe auf Gemeinden:
“Sie sind in mehrere Gemeinden gegangen um Autos und Geld zu stehlen. Wir wissen von unsere Mitschwestern und Mitbrüdern, dass die Rebellen bereits andere Präfekturen in den Wäldern erreicht haben: Das heisst sie dringen immer weiter vor und zerstören alles.”
rv 01.04.2013 pd
Fidesdienst: Zentralafrikanische Republik
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