“Mütter der Plaza de Mayo”
Franziskus schreibt Brief an “Mütter der Plaza de Mayo”
Papst Franziskus hat der argentinischen Bürgerrechtsbewegung “Mütter der Plaza de Mayo” einen Brief geschrieben. Darin dankt er der Vorsitzenden der Gruppe, Hebe de Bonafini, für ihr Glückwunschschreiben anlässlich seiner Papstwahl. Er habe hohe Wertschätzung für jene, die sich für die Benachteiligten einsetzten und sich bemühten, sie zu verstehen und ihre gerechtfertigten Anliegen zu teilen, heisst es in dem Schreiben. Der Brief trägt die Unterschrift von Antoine Camilleri, dem vatikanischen Untersekretär für die Beziehungen mit den Staaten.
Franziskus bete dafür, dass die Verantwortlichen für das Gemeinwohl in Argentinien die Geissel der Armut “mit wirksamen, unparteiischen und solidarischen Mitteln” bekämpften. Der Papst “teilt Ihren Schmerz und den so vieler Familienmütter, die den tragischen Verlust ihrer geliebten Angehörigen in diesem Moment der argentinischen Geschichte” erleben mussten und immer noch daran leiden.
Die Gruppe Mütter der Plaza de Mayo entstand in den Jahren der argentinischen Militärjunta, die 1976 bis 1983 ein eisernes Regiment führte und 30.000 Menschen folterte und “verschwinden” liess. Die heute 84jährige Hebe de Bonafini selbst verlor zwei Söhne in der Militärdiktatur. Die “Mütter der Plaza de Mayo” gelten als im politischen Spektrum links stehend. Sie hatten sich in der Vergangenheit als harsche Kritikerinnen der Kirche gebärdet, weil diese in den Jahren der Diktatur teilweise mit den Machthabern kollaboriert hatte. Vor drei Wochen hatte Bonafini sich in einem Brief an Papst Franziskus für ihre zunächst geäusserte Kritik an der Papstwahl Bergoglios entschuldigt. “Ich kannte ihre pastorale Arbeit nicht”, schriebt Bonafini dem früheren Erzbischof von Buenos Aires.
rv 18.04.2013 gs
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