Methoden, so alt wie die Kirche selbst

Leitartikel von Pater Federico Lombardi, Direktor von Radio Vatikan

Verleumdung und Desinformation werden Glauben und Hoffnung nicht schaden

Vatikanstadt, 25. Februar 2013, zenit.org

Der Weg, der die Kirche aus diesen letzten Wochen des Pontifikats Benedikts XVI. über die Sedisvakanz und das Konklave zur Wahl des neuen Papstes führen wird, ist ein schwerer Weg, was zum Teil auch daher kommt, dass die Situation neu ist. Wir haben – und dafür sind wir dankbar – nicht an der Trauer über den Tod eines geliebten Papstes zu tragen; aber dafür bleibt uns eine andere Prüfung nicht erspart: Der zunehmende Druck von aussen, die zahlreichen Einmischungen, die dem Geist, mit dem die Kirche diese Zeit des Übergangs und der Vorbereitung erleben will, fremd sind.

Es fehlt nicht an Menschen, die versuchen wollen, diesen Moment der Überraschung und Desorientierung auszunutzen, um die Kirche und ihre Führungsschicht zu diskreditieren und Verwirrung zu stiften. Dabei greifen sie auf Methoden zurück, die so alt sind wie die Kirche selbst: Gerüchte, gezielte Desinformation, zum Teil unverhohlene Verleumdung. Oder sie üben Druck aus, um das Wahlrecht des einen oder anderen Kardinals zu beeinflussen, der aus verschiedenen Gründen unbeliebt ist.

In den allermeisten Fällen fehlt denen, die sich selbst zu Richtern erheben und schwerwiegende moralische Urteile fällen, in Wahrheit jede Autorität dazu. Wer überwiegend an Geld, Sex und Macht denkt und daran gewöhnt ist, jedes Ereignis im Lichte dieser Massstäbe zu interpretieren, kann selbstverständlich auch in der Kirche nichts anderes erkennen, weil sein Blick nicht in der Lage ist, in die Höhe zu schauen oder die Tiefen der geistigen Beweggründe zu erfassen. Das Ergebnis ist eine zutiefst ungerechte Darstellung der Kirche und vieler ihrer Mitglieder.

All dies wird jedoch die Einstellung der Gläubigen nicht ändern, wird dem Glauben und der Hoffnung nicht schaden, mit denen sie zum Herrn aufblicken, der versprochen hat, seine Kirche auf allen Wegen zu begleiten. Wir wollen, wie es die Tradition und die Gesetze der Kirche verlangen, dass diese Zeit eine Zeit des aufrichtigen Nachdenkens über die geistigen Erwartungen der Welt sei, über die Treue, die die Kirche dem Evangelium hält; eine Zeit, um für die Hilfe des Heiligen Geistes zu beten und dem Kardinalskollegium nah zu bleiben, das sich daran macht, die schwierige Aufgabe zu erfüllen, die die Kirche von ihm erwartet und derentwegen es im wesentlichen existiert.

Darin ist uns vor allem auch Papst Benedikt XVI. ein Vorbild, der beschlossen hat, diesen letzten Abschnitt seines Pontifikats dem Gebet für den Beginn der Fastenzeit zu widmen. Ein Weg der Busse und Umkehr im Hinblick auf die Osterfreude. So erleben wir diese Zeit, so werden wir sie weiterhin erleben: Umkehr und Hoffnung.

Quelle: Radio Vatikan

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