In voller Freiheit zum Wohl der Kirche, die Christus gehört

Benedikt XVI.

Ich habe in diesen für mich nicht leichten Tagen fast physisch die Liebe verspürt, die ihr mir entgegenbringt

Von Armin Schwibach Mit ersten VIDEOS! 

Rom, kath.net/as, 13. Februar 2013

Vorletzte Generalaudienz des Pontifikats Benedikts XVI., die 347., die siebte des Jahres 2013. Wer hätte gedacht dass derartige Zeilen je geschrieben werden würden?

Gespannte Erwartung erfüllte die Audienzaula “Paolo VI.”, und nicht nur diese: Hunderte von Pilger hatten sich auch auf dem Petersplatz vor den Grossbildschirmen versammelt. Wird der Papst etwas zu seinem angekündigten Rücktritt sagen? Wird er seine Entscheidung den Gläubigen erklären, nachdem er sie am 11. Februar dem Kardinalskollegium mitgeteilt hatte?

Die ansonsten immer gleiche und etwas langweilige Regie der Audienzübertragungen machte heute eine Ausnahme und übertrug die Bilder unmittelbar vor dem Eintreten des Papstes in die Aula Nervi. Benedikt XVI. gibt seinen Stock ab, die Kamera folgt ihm von hinten. Ein übergrosser Applaus empfängt den Papst, der sich lächelnd und auch irgendwie beglückt zeigt – ein Applaus, der sich während der Audienz oft wiederholen sollte und zum Schluss in ein bewegtes “Viva il Papa!” mündet.

“Ich haben in diesen für mich nicht leichten Tagen fast physisch die Liebe verspürt, die ihr mir entgegenbringt”, so Benedikt XVI. in seiner kurzen, aber eindringlichen Stellungnahme zu Beginn seiner Katechese. Seinen Entschluss, auf das Petrusamt zu verzichten, habe er “in voller Freiheit zum Wohl der Kirche” nach langem Gebet und Erforschung des Gewissens vor Gott gefasst, “getragen von der Gewissheit, dass die Kirche Christus gehört, der es ihr nie an seiner Führung und Fürsorge fehlen lassen wird”. Gleichzeitig sei er sich der Schwere dieses Aktes bewusst gewesen. Doch ebenso gross sei das Bewusstsein gewesen, “nicht mehr in der Lage zu sein, meinen Petrusdienst mit jener Kraft auszuüben, die dieser erfordert”.

“Ich danke allen für die Liebe und das Gebet, mit denen ihr mich begleitet habt”, so Benedikt XVI. zum Schluss seiner Erklärung: “Fahrt fort für den Papst und die Kirche zu beten”.

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